Pflege-Proteste: Diakonie dringt auf Abschaffung des Schulgelds in Berlin

12. Mai 2014. Berlin (epd). Zum Internationalen Tag der Pflege hat das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz entschiedene Schritte für eine bessere Finanzierung und Ausgestaltung der Pflege angemahnt. Neben der Bundesregierung könnten auch die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg ihren Teil dazu beitragen, unterstrich Diakoniedirektorin Barbara Eschen bei einer Protestaktion vor der Diakonie-Station im Stadtteil Steglitz.

So müsse der Berliner Senat endlich das Schulgeld an Pflegeschulen abschaffen. «Es ist ein Unding, dass junge Menschen, die sich für den Altenpflegeberuf interessieren und in Berlin erlernen wollen, das Schulgeld selber bezahlen müssen», beklagte das Diakonische Werk in der Hauptstadtregion. Hier müsse der Senat endlich handeln, statt sich die Verantwortung von Ressort zu Ressort gegenseitig zuzuschieben, verlangte Eschen.

In Brandenburg sei vor allem die Versorgung im ländlichen Raum ein schwieriges Thema. In vielen Regionen sei Nachfrage größer als das Angebot. Zudem zeigten sich die bundesweiten Probleme in der Pflege gerade auch in Brandenburg sehr deutlich. Die Personalausstattung in brandenburgischen Pflegeheimen sei durch den im Vergleich zu anderen Bundesländern schlechteren Betreuungsschlüssel und durch den Fachkräftemangel unterdurchschnittlich. Für Mitarbeitende sei es dort besonders schwierig, den Bewohnern gerecht zu werden.

Bundesweit hatten am Montag Verbände und Träger von Pflegeeinrichtungen gegen schlechte Bedingungen vor allem in der Altenpflege protestiert. Gefordert wurde ein «Rettungspaket Altenpflege».