Protest gegen Braunkohleabbau in sorbischen Dörfern Schleife und Rhone

08.04.2018

Die evangelischen Kirchen in Deutschland werden alles in ihrer Macht stehende tun, um die Reduzierung ihres eigenen CO2-Austoßes um 40 Prozent bis 2020 zu erreichen", betonte zudem der Leiter des Umweltbüros der EKBO, Hans-Georg Baaske

Schleife/Rohne (epd). In den sorbischen Dörfern Schleife und Rohne haben am Sonntag nach Veranstalterangaben rund 120 Menschen für eine Verkleinerung des Braunkohle-Tagebaus Nochten demonstriert. Zu dem Protest aufgerufen hatte das Lausitzer Bündnis "Strukturwandel jetzt". Mit einer symbolischen Roten Linie sollte verdeutlicht werden, wo der Tagebau stoppen müsse, um die deutsch-sorbischen Dörfer lebenswert zu erhalten. Anderenfalls lägen die Orte Rohne und Mulkwitz nur wenige Meter von der Grubenkante entfernt, hieß es.

Das Bündnis forderte einen Mindestabstand von 400 Metern, der beispielsweise für das rheinische Dorf Holzweiler gilt, das ebenfalls vor der Umsiedlung gerettet wurde. Eine Verkleinerung der Abbaufläche Nochten I sei auch notwendig, um die deutschen und internationalen Klimaschutzziele zu erreichen, hieß es weiter. Zudem wurde eine Beteiligung Tagebau-Betroffener an einer Kohlekommission der Bundesregierung gefordert.

"In den nächsten Wochen wird die Bundesregierung wahrscheinlich eine Kommission berufen, die über den Kohleausstieg beraten soll", sagte Adrian Rinnert vom Bündnis "Strukturwandel jetzt": "Wenn dort als Vertreter der Lausitz nur bisherige Profiteure des Braunkohleabbaus mitreden, entsteht ein verzerrtes Bild." Auch Betroffene und Kritiker der Tagebaue seien Lausitzer und sollten in der Kommission vertreten sein.

"Die evangelischen Kirchen in Deutschland werden alles in ihrer Macht stehende tun, um die Reduzierung ihres eigenen CO2-Austoßes um 40 Prozent bis 2020 zu erreichen", betonte zudem der Leiter des Umweltbüros der Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Hans-Georg Baaske, der als Gastredner an der Kundgebung teilnahm. Er erwarte auch von der Bundesregierung, dass sie alles in ihrer Macht stehende tut, um das Klimaschutzziel 2020 doch noch zu erreichen, forderte Baaske.

Die Protestveranstaltung, die auch als "gemeinsame Spaziergang" bezeichnet wurde, hatte in den vergangenen Jahren regelmäßig am Wochenende nach Ostern stattgefunden. Bis März 2017 hatte für das Bündnis "Strukturwandel jetzt - kein Nochten II" die Forderung im Mittelpunkt gestanden, die betroffenen Dörfer vor der Umsiedlung zu retten. Am 30. März 2017 verzichtete der Kohlekonzern LEAG auf den größten Teil des Abbaugebietes Nochten II. In der Folge begann ein erneutes Planverfahren.  

An den Kraftwerksstandorten Jänschwalde und Boxberg sind noch acht Kraftwerksblöcke in Betrieb, die in der DDR gebaut und in den 1990er Jahren für einen Betrieb bis 2020 nachgerüstet wurden. Nur für zwei dieser Blöcke wurde der Zeitpunkt der Außerbetriebnahme bereits entschieden. Die sechs weiteren (vier Blöcke in Jänschwalde, zwei in Boxberg) machen nach Angaben des Bündnisses "Strukturwandel jetzt" mit 3.000 Megawatt Leistung und jährlich rund 24 Millionen Tonnen Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) die Erreichung deutscher und internationaler Klimaschutzziele unmöglich. Die Kraftwerksblöcke aus DDR-Zeiten seien zugleich für etwa die Hälfte des Kohleverbrauchs aus Lausitzer Tagebauen verantwortlich.

Internet
www.strukturwandel-jetzt.de
www.kein-tagebau.de

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