24.06.2014
Margot Käßmann erwartet vom bevorstehenden Deutschen Evangelischen Chorfest in Leipzig eine Inspiration für «entspannte Begegnungen». «Miteinander singen ist dafür großartig geeignet».
24. Juni 2014. Dresden (epd). Reformationsbotschafterin Margot Käßmann erwartet vom bevorstehenden Deutschen Evangelischen Chorfest in Leipzig eine Inspiration für «entspannte Begegnungen». «Miteinander singen ist dafür großartig geeignet», sagte Käßmann am Dienstag im Vorfeld des Festes und des parallel stattfindenden Landeskirchentages in Leipzig. Gemeinsames Singen sei manchmal der erste Schritt, einander zu respektieren und dann auch miteinander zu reden.
«Die Reformation war ja auch eine Singebewegung. Gemeinden haben angefangen zu singen im Gottesdienst und so wurde klar, dass durch diese Beteiligung sie zur Reformation übergetreten sind», so Käßmann weiter. Zugleich betonte die kirchliche Botschafterin, die Reformation sei auch eine Lerngeschichte. «Und ich bin dankbar, dass wir in 500 Jahren Toleranz gelernt haben», so Käßmann.
Mit dem Kirchentag feiert die sächsische Landeskirche die Einführung der Reformation vor 475 Jahren im albertinischen Sachsen. Zum Abschlussgottesdienst im Leipziger Zentralstadion werden Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU), Landesbischof Jochen Bohl und Reformationsbotschafterin Margot Käßmann sowie der katholische Bischof im Bistum Dresden-Meißen, Heiner Koch, erwartet.
Der Landeskirchentag in Leipzig lädt zu Bibelarbeiten und Podien in vier Themenzentren ein. Er steht unter dem Motto «Hier stehe ich...» Auch gesellschaftliche Debatten wie die Pflege im Alter sollen abgebildet werden.
Käßmann verwies im Vorfeld des kirchlichen Großereignisses auch auf die Rolle von Leipzig. «Was in Leipzig eine friedliche Revolution in Gang gesetzt hat, kann auch als Erbe der reformatorischen Haltung gesehen werden: Ich stehe hier, ich kann nicht anders.» Die Leipziger könnten stolz sein auf ihr Erbe, sagte Käßmann.