08.01.2015
8. Januar 2015. Berlin (epd). Nach dem Anschlag auf das französische Satire-Magazin «Charlie Hebdo» hat der Koordinator der Berliner «Langen Nacht der Religionen» ein religionsübergreifendes Engagement für Frieden und Toleranz gefordert. «Das Attentat von Paris ist eine zutiefst gottlose Tat, die alle religiösen Menschen ablehnen und verurteilen», erklärte der Geschäftsführer der franziskanischen Initiative 1219, Thomas Schimmel, am Donnerstag in Berlin.
«Menschen, die mit dem Ruf 'Gott ist groß' töten und der absurden Meinung sind, im Namen Gottes Rache üben zu müssen, hängen einer menschenverachtenden Ideologie an», betonte Schimmel. Diese Ideologie sei zu allen Zeiten in allen Weltanschauungen zu finden und habe mit dem Glauben an Gott nichts zu tun. Sie sei vielmehr Ausdruck eines abstrusen Weltbildes, in dem Gott und die Religion zur Legitimierung der eigenen machtpolitischen und ökonomischen Zwecke benutzt werde.
Gläubige Menschen aller Religionen müssten jetzt zusammenstehen, um die ermordeten Menschen trauern und sich zugleich schützend vor die friedliche Mehrheit der Muslime stellen, betonte Schimmel: «Das religionsübergreifende Engagement für Frieden, Toleranz und Aufklärung ist nach dem Attentat von gestern nötiger denn je.»