Restaurierung der Neuzeller Passionsdarstellungen läuft bis 2025

Neuzelle, Wünsdorf (epd). Die seit mehr als 20 Jahren laufende Restaurierung der barocken Passionsdarstellungen des Klosters Neuzelle soll 2025 abgeschlossen werden. Dank Fördermitteln könnten nun der vierte und fünfte Restaurierungsabschnitt umgesetzt werden, teilte das Landesdenkmalamt am Montag in Wünsdorf bei Zossen mit. Seit Anfang März 2021 befänden sich dazu die Kulissen des Bühnenbildes „Palasthof“ sowie sieben Szenen unterschiedlicher weiterer Bühnenbilder in der Restaurierungswerkstatt.

Ziel der Restaurierung sei neben dem Erhalt der Kunstwerke auch, künftig im Museum „Himmlisches Theater“ in Neuzelle weitere Szenen der Passionsdarstellungen zeigen zu können, hieß es. Nach Abschluss der Restaurierungen könnten dann jeweils zwei der insgesamt 15 Szenen im Wechsel der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die nicht gezeigten Szenen würden nach konservatorischen Standards im Depot des Museums im Kloster Neuzelle aufbewahrt.

Das „Heilige Grab“ in Neuzelle wurde um 1751 im Auftrag des Klosters als Kulisse für Passionsdarstellungen über Leiden und Tod Jesu Christi geschaffen. Weltweit seien nur noch 30 solcher „Kulissenheiliggräber“ aus dem 18. Jahrhundert erhalten, hieß es. Das Neuzeller „Heilige Grab“ könne vor allem wegen seines Wortreichtums als Bilderpredigt päpstlicher Propaganda verstanden werden, betonte das Landesdenkmalamt. Diese habe sich in einem protestantischen Umfeld gegen die reformatorische Sicht der Eucharistie, des Abendmahls, und gegen aufklärerisches Gedankengut gerichtet.

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Info
Das Neuzeller "Heilige Grab" mit 14 Passionsszenen und einer Auferstehungsszene mit fast lebensgroßen Figuren in fünf Bühnenbildern ist nach Angaben des Landesdenkmalamtes europaweit einmalig. Von den rund 240 großformatigen Tafeln und Leinwänden sind 220 erhalten. Das "Heilige Grab" nutze theatralisch die Mittel und Möglichkeiten barocker Inszenierung, betonen die Denkmalschützer. Aus kunsthistorischer und restauratorischer Sicht spektakulär gilt die Tatsache, dass die barocken Theaterelemente authentisch erhalten sind und nicht übermalt wurden.