18.07.2014
Im ehemaligen Todesstreifen an der Berliner Mauer ist am Freitag wieder Getreide geerntet worden.
18. Juli 2014. Berlin (epd). Erntezeit an einem besonderen Ort: Im ehemaligen Todesstreifen an der Berliner Mauer ist am Freitag wieder Getreide geerntet worden. Wie in jedem Jahr wurde der Roggen auf dem Gelände der Gedenkstätte Berliner Mauer vom Feld geholt, teilte die Kapelle der Versöhnung mit. Auf dem rund 0,3 Hektar großen Kornfeld um die im Jahr 2000 eingeweihte Kapelle der Versöhnung wird bereits zum neunten Mal geerntet.
Der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Axel Klausmeier, betonte die Symbolkraft des kleinen Getreideackers: «Das Roggenfeld hat einen Ort der Angst und Gewalt in etwas Lebensspendendes verwandelt.» Das Korn werde wieder für die Zubereitung von Brot und Oblaten verwendet, das anfallende Stroh geht in diesem Jahr an den Pferdehof Kosa in Französisch Buchholz, hieß es.
Die Kapelle der Versöhnung steht auf den Fundamenten der durch das DDR-Regime im Jahr 1985 gesprengten Versöhnungskirche. Anbau und Ernte werden von der landwirtschaftlich-gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität begleitet.