Sachsens Landesjugendpfarrer fordert Perspektive für junge Menschen

Dresden (epd). Sachsens evangelischer Landesjugendpfarrer, Georg Zimmermann, hat angemahnt, in der Corona-Pandemie die jungen Menschen nicht zu vergessen. "Wenn Kinder und Jugendliche zuschauen müssen, wie sich die Welt der Erwachsenen öffnen wird, ohne dass sich die Möglichkeiten in ihren Lebensräumen normalisieren, verlieren wir die Balance", betonte Zimmermann am Mittwoch in Dresden. In einer Gesellschaft dürften die eigenen Freiheitsrechte nicht von den Freiheitsrechten anderer entkoppelt werden.

"Zur Debatte über Öffnungsschritte für Geimpfte gehört daher untrennbar auch eine Debatte über die zeitnahe Öffnung von notwendigen Entwicklungsräumen in der Lebenswelt von jungen Menschen", forderte Zimmermann. Bund und Länder diskutieren derzeit über Erleichterungen für Corona-Geimpfte und Genesene.

Für Kinder gibt es derzeit keinen zugelassenen Impfstoff auf dem deutschen Markt. Für Jugendliche ab 16 Jahren ist bisher nur ein Präparat zugelassen, das von Biontech. Die Hersteller Pfizer und Biontech wollen ihren Corona-Impfstoff in den USA künftig auch bei Jugendlichen ab zwölf Jahren einsetzen.

"Während wegen der hohen Inzidenzzahlen Kindertagesstätten und Schulen geschlossen werden, geht das Arbeitsleben der Erwachsenen in vielen Branchen uneingeschränkt weiter", erklärte Zimmermann. Die individuellen Bewältigungsstrategien für die Corona-Pandemie verstärken laut Sachsens Landesjugendpfarrer den gesellschaftlichen Befund der vergangenen Jahre: "Der Blick auf die anderen ist völlig verstellt."

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