Soziologe: Kirchen halten mit Veränderungen nicht Schritt

16.05.2014

Es gebe eine wachsende neue Spiritualität, die sich außerhalb der festen Strukturen der Kirchen abspiele.

16. Mai 2014. Wuppertal/Berlin (epd). Nach Ansicht des Berliner Soziologen Hubert Knoblauch halten die Kirchen nicht Schritt mit der Veränderung der Spiritualität in der Gesellschaft. Es gebe eine wachsende neue Spiritualität, die sich außerhalb der festen Strukturen der Kirchen abspiele, sagte Knoblauch am Donnerstagabend beim Zukunftsforum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Wuppertal. Religiöses Wissen werde mittlerweile nicht mehr nur von der Kirche vermittelt, sondern sei jedem frei verfügbar.

 

Dabei schieben sich nach Ansicht des Soziologieprofessors der Technischen Universität Berlin die neuen Medien immer stärker zwischen die Kirche und die Menschen. Die Kommunikation über Religion spiele sich zunehmend auf religiösen Foren im Internet ab, sagte Knoblauch. Über digitale Medien könnten aber auch neue Formen der Partizipation und Mitgliedschaft in der Kirche entstehen, sagte der Wissenschaftler.

 

Auf dem am Donnerstag eröffneten «Zukunftsforum 2014 für die Mittlere Ebene» diskutieren bis Samstag rund 800 Dekane, Kreispfarrer und Superintendenten aus den 20 evangelischen Landeskirchen, wie sich die Kirche angesichts sinkender Mitgliederzahlen verändern muss. Prominentester Gast war Bundespräsident Joachim Gauck, der am Donnerstagabend ein Grußwort hielt.

 

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung warnte auf dem Forum die Kirche davor, sich zu viel mit sich selbst zu beschäftigen. «Wir sollten nicht so sehr fragen: Was wird aus uns, sondern was können wir für diese Welt tun?», sagte der evangelische Theologe. Die Kirche sei anziehend für Außenstehende, wenn sie sich in der Gesellschaft engagiere. «Ich glaube, dass stark wahrgenommen wird, wie sehr sich im Moment viele Gemeinden für Flüchtlinge einsetzen.»

 

In dem Reformprozess der Kirche sei wichtig, nicht nur technokratisch über strukturelle Veränderungen zu sprechen, sondern eine geistliche Perspektive zu behalten, mahnte Jung «Wir dürfen nicht nur darüber reden, wie wir Pfarrstellen neu organisieren, dann wird es sehr schnell leer und hohl.»

 

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