26.12.2019
Das Projekt startet am 1. Januar und will vor allem kirchenferne Menschen im Alter zwischen 25 und 35 Jahren ansprechen
"Viele, vor allem junge urbane Erwachsene, haben existentielle Fragen und sind spirituell auf der Suche. Sie wünschen sich heilsame Gemeinschaften und Austausch oder wollen innerlich wachsen. In den klassischen Angeboten der Kirchengemeinden finden sich diese Menschen aber nur selten wieder. Mit christlicher Spiritualität kommen sie kaum in Berührung" – so beschreibt der Evangelische Kirchenkreis Berlin-Neukölln die derzeitige Situation.
"Spirit and Soul" heißt das Pilotprojekt des Kirchenkreises, das am 1. Januar an den Start geht. Damit sollen vor allem kirchenferne Menschen im Alter zwischen 25 und 35 Jahren an Orten angesprochen werden, an denen sie nach Sinn und Spiritualität suchen, wie der Kirchenkreis mitteilte. Dafür sind ab dem neuen Jahr zwei Pfarrerinnen im Einsatz, die spezielle Angebote entwickeln sollen.
Der Kirchenkreis bezeichnet das Projekt "Spirit and Soul" als Startup. Nach drei Jahren soll es evaluiert werden, um dann zu entscheiden, ob und wie es weiter geführt wird. Die beiden Pfarrerinnen Anja Siebert-Bright und Lioba Diez waren bislang als Gemeindepfarrerinnen im Einsatz. Siebert-Bright war in den vergangenen sechs Jahren Pfarrerin in der Martin-Luther Gemeinde im Norden Neuköllns. Diez war acht Jahre Gemeindepfarrerin in der Kirchengemeinde Pfingst in Friedrichshain und ist als Supervisorin und Coach tätig. Beide könnten schon auf Erfahrungen mit spirituell-geistigen Angeboten in ihren Gemeinden zurückgreifen.
"Wir wollen genau an die Orte gehen, an denen sich viele junge Menschen aufhalten, zum Beispiel in Cafes, Yoga-Studios oder auf das Tempelhofer Feld", sagte Diez. Siebert-Bright kündigte an, vor allem "junge, urbane Menschen wie sie im Norden Neuköllns oder auch in Friedrichshain wohnen", ansprechen zu wollen. In der direkten Begegnung mit ihnen solle der Bedarf an geistlicher Begleitung und spirituellem Coaching ausgelotet und passende Angebote entwickelt werden. Unterstützt wird das Projekt von der Landeskirche, dem Kirchenkreis Stadtmitte und dem Verein "Andere Zeiten".
(mit Hilfe von epd)