16.12.2019
Eine der größten Kirchen Berlins, die St. Thomas-Kirche in Kreuzberg, wird 150 Jahre alt. Das Jubiläum wird am kommenden Samstag (21. Dezember) mit einem Festgottesdienst mit Bischof Christian Stäblein gefeiert, wie der Evangelische Kirchenkreis Berlin Stadtmitte mitteilte. Im Anschluss soll die neue Dauerausstellung mit dem Titel "Eins. Getrennt. Vereint" über die Geschichte der St. Thomas-Kirche eröffnet werden. Darin wird auch Bezug auf die Lage der Kirchengemeinde in direkter Nähe der Berliner Mauer und auf die Friedliche Revolution vor 30 Jahren genommen.
Die St. Thomas-Kirche gilt als bedeutendster Kirchenbau der Schinkel-Schule. Friedrich Adler (1827-1908) errichtete den Monumentalbau in Backstein im neoromanischen Stil. Mit 150.000 Gemeindemitgliedern zählte die Kirchengemeinde einst zu einer der größten evangelischen Gemeinden deutschlandweit.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt. Mit dem Bau der Berliner Mauer wurde das Gemeindegebiet geteilt. Direkt hinter der Kirche endete Westberlin, das Gebiet um das Kirchgebäude entwickelte sich zum sozialen Brennpunkt. Daraufhin widmete sich die Kirchengemeinde zunehmend sozialen Problemen, indem sie sich beispielsweise in den 1980er Jahren als Vermittlerin bei Hausbesetzungen engagierte.
Heute bietet die denkmalgeschützte, täglich geöffnete Kirche neben Gottesdiensten Raum für Ausstellungen und Konzerte. Auch experimentellere, spirituelle Formate finden in der St. Thomas-Kirche statt wie etwa im Herbst vergangenen Jahres ein Gottesdienst in Kooperation mit dem Techno-Club Tresor.
(epd)
Info
Der Festgottesdienst findet am 21. Dezember um 16 Uhr in der St. Thomas-Kirche, Mariannenplatz 28, Berlin-Kreuzberg statt. Im Anschluss wird die neue Dauerausstellung eröffnet.
Öffnungszeiten der Ausstellung: Montag bis Freitag von 10 bis 14 Uhr und am Samstag und Sonntag von 12 bis 16 Uhr. Führungen sind möglich nach Anmeldung über: gemeinde@
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