08.07.2020
Im Fall eines getöteten 77-jährigen Berliner Pastors tappt die Polizei weiter im Dunkeln. Es gebe noch keine konkreten Anhaltspunkte zum Tatgeschehen, ermittelt werde in alle Richtungen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag in Berlin auf Anfrage. Die Ermittlungen führt die Mordkommission.
Eine Obduktion am Sonntag hatte ergeben, dass Pastor Reinhold Z. Opfer eines Tötungsdelikts geworden ist. Nachbarn des Pastors in dem Haus in Berlin-Moabit hatten den Angaben zufolge am Samstag Feuerwehr und Polizei alarmiert, weil sie Z. seit mehreren Tagen nicht gesehen hatten. Der Mann wurde leblos in seiner Wohnung aufgefunden. Als Tatzeit nannte die Polizei Dienstag oder Mittwoch vergangener Woche.
Mitarbeiter der Berliner Stadtmission zeigten sich am Dienstag bestürzt über den gewaltsamen Tod Reinhold Z. In einer Pressemitteilung hieß es, Z. sei von 1973 bis 1983 Stadtmissionar in der Stadtmissionsgemeinde in Berlin-Schöneberg gewesen, die Anfang der 1990er Jahre aufgelöst wurde. Im Zusammenhang mit einer Verurteilung und aufgrund dienstlicher Differenzen habe die Stadtmission zu Beginn der 1980er Jahre das Dienstverhältnis mit Z. beendet. Er sei wegen Drogenbesitzes und Drogenhandels zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Anschließend sei Z. nicht mehr für den gemeinnützigen Verein tätig gewesen und es habe auch sonst keine weiteren institutionellen Verbindungen mehr zu ihm gegeben.
(epd)
Info
Hinweise nehmen die 6. Mordkommission beim Landeskriminalamt Berlin in der Keithstraße 30 in 10787 Berlin-Tiergarten unter der Telefonnummer 030/4664-911666 und jede andere Polizeidienststelle
entgegen. Ein Foto der Opfers findet sich unter www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.956096.php