02.04.2017
Mit einem Festwochenende ist im brandenburgischen Müncheberg der ungewöhnliche Wiederaufbau der evangelischen Stadtpfarrkirche St. Marien vor 20 Jahren gefeiert worden
Müncheberg (epd). Mit einem Festwochenende ist im brandenburgischen Müncheberg (Landkreis Märkisch-Oderland) der ungewöhnliche Wiederaufbau der evangelischen Stadtpfarrkirche St. Marien vor 20 Jahren gefeiert worden. Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch (SPD) würdigt den Kirchenbau bei einem Festakt am Samstag als religiöses und kulturelles Zentrum der Stadt und Ort der Begegnung. Mit dem Wiederaufbau sei nicht nur ein eindrucksvolles historisches Bauwerk und Wahrzeichen der Stadt wieder entstanden - inzwischen habe sich diese neue, alte Kirche zu einem lebendigen Treffpunkt in der Stadt entwickelt, sagte Münch.
Bei dem Wiederaufbau der kriegszerstörten Kirche zwischen 1992 und 1997 wurde der Innenraum so umgestaltet, dass neben dem Raum für Gottesdienste auch Raum für die Stadtbibliothek und für Kulturveranstaltungen geschaffen wurde. Dieser wird gemeinsam von der evangelischen Kirchengemeinde, der Stadt Müncheberg und dem Förderverein als Begegnungs- und Veranstaltungsort genutzt. Der Bau und seine Förderer leisteten damit auch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung regionaler Identität, sagte die Ministerin.
Die Jubiläumsfeiern wurden am Sonntag mit einem Festgottesdienst mit dem Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, fortgesetzt. Ihren Ursprung hat der Sakralbau im 13. Jahrhundert. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Turm abgerissen und nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel neu errichtet. Den Wiederaufbau in den 90er Jahren unterstützte Brandenburg damals mit 100.000 DM, heute umgerechnet rund 50.000 Euro. Jährlich besuchen nach Angaben der Betreibergesellschaft rund 11.000 Gäste kulturelle und kirchliche Veranstaltungen in dem Bauwerk.