Stahnsdorfer Südwestkirchhof leidet massiv unter Klimawandel

30.01.2022

Der Klimawandel beeinträchtigt zunehmend den als Gartendenkmal geschützten Stahnsdorfer Südwestkirchhof, den größten evangelischen Friedhof in Deutschland. Die massiven Trockenperioden in den zurückliegenden zehn Jahren hätten inzwischen erkennbare Spuren hinterlassen, sagte Friedhofsleiter Olaf Ihlefeldt dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Stahnsdorf bei Berlin: „Der Grundwasserspiegel sinkt, fehlender Regen und Hitze schwächen Altbäume und Schädlingsbefall lässt letztendlich die Bäume sterben.“

Viele Bäume auf dem 1909 eröffneten Friedhof am südlichen Berliner Stadtrand zwischen Potsdam und Teltow hätten inzwischen gefällt werden müssen, sagte Ihlefeldt. Dies diene auch der Sicherheit der Friedhofsbesucher. Die wenigen Friedhofsarbeiter könnten keine klassische konservative Wald- und Landschaftspflege mehr betreiben, betonte der Friedhofsleiter: „Daher mussten auch gigantische Forstmaschinen in den Einsatz gehen, was der Landschaftserscheinung abträglich ist.“

Zum prägenden Grün auf dem mehr als 200 Hektar großen Südwestkirchhof zählten die zahlreichen Rhododendronbüsche, sagte Ihlefeldt. Hunderte der haushoch blühenden bis zu 100 Jahre alten Sträucher seien jedoch inzwischen bis zum Erdboden vertrocknet und müssten radikal beschnitten werden. Durch die forstlich notwendigen Eingriffe seien zudem Lichtungen entstanden, wo der Gartenarchitekt Louis Meyer seinerzeit nie welche geplant hatte. Auch die enorme Vielfalt der Vegetation werde geringer.

Bei Nach- und Neupflanzungen würden nun Baumarten und Standorte sehr gezielt ausgewählt, sagte Ihlefeldt: „Grundsätzlich entscheiden wir uns heute für Laubbäume wie Buchen, Linden, Ulmen, Eichen und fördern die Naturverjüngung des Ahornbaumes, der den klimatischen Bedingungen derzeit am besten trotzt.“ Improvisiert werde auch mit Umpflanzungen natürlich gewachsener Gehölze auf dem Friedhofsgelände. Einen Masterplan für die nachhaltige Landschaftsgestaltung unter den Bedingungen des Klimawandels gebe es jedoch noch nicht.

Die kunsthistorisch wertvollen Grabbauten und Denkmäler seien durch den Klimawandel nicht in Gefahr, sagte der Friedhofsleiter: „Große Schäden können jedoch entstehen, wenn durch die vermehrt auftretenden Wetterunbilden herabfallende Äste oder umstürzende Bäume unkontrolliert auf Grabbauten und Denkmäler fallen.“ Die Bundesregierung hat den Südwestkirchhof 2016 als Denkmal von nationaler Bedeutung anerkannt.

(epd)

Info
Der Stahnsdorfer Südwestkirchhof liegt am südlichen Berliner Stadtrand zwischen Potsdam und Teltow. Die 1909 für mehrere Berliner Kirchengemeinden eröffnete und als Landschaftsdenkmal geschützte Begräbnisstätte ist mehr als 200 Hektar groß und nach dem kommunalen Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf der zweitgrößte Friedhof in Deutschland. In Stahnsdorf sind auch zahlreiche Prominente bestattet, darunter die Künstler Lovis Corinth und Heinrich Zille, der Komponist Engelbert Humperdinck, der Schauspieler Manfred Krug und der Entertainer Dieter-Thomas Heck. Der Friedhof gehört zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

www.suedwestkirchhof.de 

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