04.01.2015
Bewohner bekräftihgen ihren Protest gegen die geplante Abbaggerung
4. Januar 2015. Guben (epd). Die Bewohner der vom Braunkohletagebau Jänschwalde-Nord bedrohten Dörfer in der Lausitz haben am Sonntag ihren Protest gegen die geplante Abbaggerung ihrer Heimat mit einem weiteren Sternmarsch bekräftigt. Auf der mittlerweile achten Aktion der Gemeinden Atterwasch, Grabko und Kerkwitz forderten die Teilnehmer die Bundesregierung auf, die angekündigte Senkung der Kohleverstromung konsequent umzusetzen und damit die Glaubwürdigkeit beim Klimaschutz zu retten.
Der schwedische Energiekonzern Vattenfall müsse seine Verkaufspläne diesem Ziel unterordnen und die Vorbereitung der Tagebaue Nochten 2, Welzow-Süd II und Jänschwalde-Nord stoppen, betonte die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung der benachbarten Stadt Guben, Kerstin Nedoma. Stefan Taschner von der Initiative "Berliner Energietisch" brachte die Erwartung zum Ausdruck, dass auch die Bundeshauptstadt über die gemeinsame Landesplanung ihren Einfluss gegen weitere Tagebaue geltend macht.
Pfarrer Mathias Berndt aus Atterwasch betonte, die Dörfer der Region hätten sich trotz der Bedrohung in den vergangenen Jahren weiterentwickelt "und gezeigt, wie lebenswert sie sind". "Deshalb kämpfen wir weiter für den Erhalt unserer Heimat", sagte der Gemeindepfarrer. Als Beispiele für die verbesserte Lebensqualität nannte er die Eröffnung eines Dorfladens in Kerkwitz und die Sanierung des Vereinshauses im vergangenen Jahr.
Der Sternmarsch findet seit 2008 jeweils am ersten Sonntag des Jahres statt. Für den Tagebau Jänschwalde-Nord müssten die Dörfer Grabko, Kerkwitz und Atterwasch mit insgesamt etwa 900 Einwohnern umgesiedelt werden. Weitere Orte, darunter die Stadt Guben, würden durch den Tagebau ebenfalls stark beeinträchtigt.
Die 30 Quadratkilometer große Grube würde ausschließlich zur Versorgung eines neuen Braunkohlekraftwerks am Standort Jänschwalde dienen. Dafür gebe es aber bisher keinen Investor, hieß es.