Streit um Kopftücher an Berliner Grundschulen

04.02.2015

4. Februar 2015. Berlin (epd). In Berlin wird über den Umgang mit Kopftuch-tragenden Mädchen in Grundschulen gestritten. Nach einem Bericht des "Tagesspiegel" (Mittwochsausgabe) hat der Türkische Bund Berlin-Brandenburg (TBB) Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) aufgefordert, mit einem Schreiben an die Schulen die Religionsfreiheit zu gewährleisten und Kopftücher zuzulassen.

 

Mögliche Kopfbedeckungsverbote für Kinder nennt der Verband "rechtswidrig". Hintergrund ist der Versuch einer Wilmersdorfer Grundschule, das Tragen von Kopftüchern zu verbieten. Andere Berliner Grundschulen versuchen wiederum durch spezielle Schulvereinbarungen über Kopfbedeckungen insgesamt oder Gesprächsangebote an die Eltern religiöse Symbole aus den Bildungseinrichtungen fernzuhalten.  

 

Unterstützung bekomme der Türkische Bund unter anderem von dem Netzwerk gegen Diskriminierung und Islamfeindlichkeit des Vereins Inssan, heißt es in dem Bericht weiter. Viele Familien würden sich aus "Unsicherheit, Angst und Misstrauen" nicht gegen Diskriminierungen durch die Schulleiter wehren und fühlten sich von ihnen unter Druck gesetzt, beklagt der Verein.

 

Dem Bericht zufolge hält die Bildungssenatorin ein solches Schreiben an die Schulleiter allerdings nicht für notwendig. Die Rechtslage zur Religionsfreiheit sei eindeutig und lasse keinen Interpretationsspielraum zu, sagte ein Sprecher dem Blatt. Gleichwohl werde die Bildungsverwaltung das Thema auf Arbeitsebene im Rahmen der kommenden Schulleitersitzung aufrufen, um "gegebenenfalls in einzelnen Schulen vorliegende Informationsdefizite abzubauen". 

 

Unterstützung bekommt Scheeres von der designierten Neuköllner Bürgermeisterin und amtierenden Bildungsstadträtin Franziska Giffey (SPD). Würde die Bildungssenatorin so ein Schreiben verfassen, entzöge sie jenen Schulleitern die Rückendeckung, die versuchten darauf hinzuwirken, dass Grundschulmädchen kein Kopftuch tragen, warnte Giffey in der Zeitung. Sie sei mit jenen Grundschulleitern einer Meinung, "die wollen, dass Grundschulkinder sich frei bewegen können".

 

Nach Angaben der SPD-Politikerin schränken Bekleidungsvorschriften Kinder unter anderem beim Schwimmunterricht ein. Die Hälfte aller Drittklässler in Neukölln lernten schon heute nicht mehr schwimmen. Zum einen könnten viele Mütter aus traditionellen Familien selbst nicht schwimmen, zum anderen versuchten sie ihre Töchter mit Hilfe von Attesten vom Schwimmunterricht fernzuhalten, beklagte Giffey.

 

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