Streitthema Braunkohle im Mittelpunkt des Lausitz-Kirchentages

30. Juni 2015, Potsdam (epd). Die Zukunft der Braunkohle und der Strukturwandel in der Lausitz steht im Mittelpunkt eines regionalen, evangelischen Kirchentages am Samstag in Cottbus. Dazu werden mehr als 1.500 Teilnehmer auf mehr als 50 Veranstaltungen erwartet, sagte der zuständige Görlitzer Generalsuperintendent der evangelischen Landeskirche, Martin Herche, am Montag in Potsdam. Unter anderem sind mehrere Gesprächsrunden mit Experten, Politikern sowie Befürwortern und Gegnern eines Kohle-Ausstiegs geplant.

Mit Blick auf die aktuelle Debatte über die Klima-Abgabe und den Verkauf einzelner Kohle-Kraftwerke in der Lausitz sagte Herche, er hoffe auf eine Entscheidung, die die soziale Stabilität in der Region erhalte. Der erstmals stattfindende Lausitz-Kirchentag steht unter dem Motto "...wie der Garten Eden" und soll ein Forum für eine offene Diskussion über die Zukunft der Region bieten, sagte Herche weiter. Die Veranstaltungen finden an mehreren Orten in der Stadt statt.

Herche bekräftigte dabei die Position der evangelischen Landeskirche: "Unsere Kirche hat 2009 in einem Grundsatzbeschluss den 'Einstieg in den Ausstieg' aus der Braunkohleverstromung in der Lausitz gefordert" und eine aktive Auseinandersetzung mit dem anstehenden Problem des Strukturwandels empfohlen.

Erwartet werden zum Lausitz-Kirchentag unter anderem Bischof Markus Dröge und der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Auch die Präses der Landessynode, Sigrun Neuwerth, Konsistorialpräsident Jörg Antoine sowie Diakonie-Präsidentin Barbara Eschen und der designierte Propst Christian Stäblein sind angekündigt.

Veranstalter sind die vier Kirchenkreise in der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Der Eröffnungsgottesdienst findet am Samstag in der Cottbusser Stadthalle in fünf Sprachen statt. Bereits am Freitagabend startet ein Jugendprogramm.

Neben rund 300 Mitwirkenden aus Kirche, Gesellschaft, Politik und Unternehmen stehen rund 50 Posaunenbläser und 150 Chorsänger auf dem Programm. Neben der Frage über die Zukunft der Kohle soll auch über das Verhältnis zu den polnischen Nachbarn und zum Umgang mit Asylbewerbern debattiert werden.