30.01.2022
Der schwere Sturm am Wochenende hat auf dem Stahnsdorfer Südwestkirchhof nach Aussage der Friedhofsleitung „Spuren der Verwüstung“ hinterlassen. Auf dem größten evangelischen Friedhof in Deutschland seien zahlreiche fast 100 Jahre alte Bäume entwurzelt, schweres Astwerk sei heruntergestürzt und blockiere Wege und Straßen auf dem mehr als 200 Hektar großen Landschaftsdenkmal, teilte Friedhofsleiter Olaf Ihlefeldt am Sonntag in Stahnsdorf mit. Es sei zugleich ein Glücksfall, dass die riesigen umgestürzten Bäume keine kunsthistorisch wertvollen Grabanlagen und Denkmäler zerstört hätten.
Die wenigen Mitarbeiter des Friedhofs müssten nun wieder mit schwerem Gerät und hohem körperlichem Einsatz viele Tage Schadensbeseitigung betreiben, um einen sicheren Besuch der Anlage zu ermöglichen, hieß es. Der Friedhof am südlichen Berliner Stadtrand zwischen Potsdam und Teltow wurde 1909 eröffnet und ist nach dem kommunalen Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf der zweitgrößte Friedhof in Deutschland.
In Stahnsdorf sind auch zahlreiche Prominente bestattet, darunter die Künstler Lovis Corinth und Heinrich Zille, der Komponist Engelbert Humperdinck, der Schauspieler Manfred Krug und der Entertainer Dieter-Thomas Heck. Der Friedhof gehört zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
(epd)