Theologe Herche als Generalsuperintendent in Görlitz verabschiedet

15.10.2018

Zugleich wurde die 54-jährige Theologin Theresa Rinecker, die aus der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland nach Görlitz wechselt, in ihr neues Amt eingeführt.

Görlitz (epd). Die rund 175.000 evangelischen Christen in der Region zwischen Bad Freienwalde, Jüterbog und Görlitz haben ein neues theologisches Oberhaupt. Am Sonntag wurde der bisherige Görlitzer Generalsuperintendent der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Martin Herche (65), mit einem feierlichen Gottesdienst aus seinem Amt verabschiedet. Zugleich wurde die 54-jährige Theologin Theresa Rinecker, die aus der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland nach Görlitz wechselt, in ihr neues Amt eingeführt. Damit werden nun alle drei Sprengel der Landeskirche von Frauen geleitet. Martin Herche war seit 2011 Generalsuperintendent in Görlitz.

Der evangelische Landesbischof Markus Dröge würdigte Herches Wirken in dem Festgottesdienst in der Görlitzer Pfarrkirche St. Peter und Paul. In seiner langjährigen Tätigkeit habe Herche immer ein offenes Ohr für die Sorgen der Menschen im Zusammenhang mit dem Strukturwandel in der Braunkohle-Region gehabt. "Unsere Synode hat 2009 beschlossen, den Ausstieg aus der Braunkohle zu befürworten und zugleich daran mitzuwirken Strukturen aufzubauen, die die Braunkohle-Region auf Zukunft ausrichten", sagte Dröge. Das habe sich Herche persönlich zur Aufgabe gemacht.

Beeindruckend sei auch Herches Einsatz für den Erhalt der Arbeitsplätze bei Bombardier und Siemens gewesen, sagte Dröge weiter. Dem bisherigen Generalsuperintendent sei es gelungen, mit vielen gesellschaftlichen Kräften "hier unter dem Strich etwas für die Region zu erreichen". Auch um die Pflege der sorbisch-wendischen Kultur und Sprache sowie die Vertiefung der Beziehungen zum Nachbarland Polen habe sich Herche verdient gemacht. Als Bundesvorsitzender der Gemeinschaft evangelischer Schlesier und Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung evangelisches Schlesien werde Herche auch weiter für die Pflege des Erbes der evangelischen Schlesier arbeiten und Verbindungen nach Polen pflegen, betonte der Bischof.

Die neue Generalsuperintendentin Rinecker sei in Mitteldeutschland aufgewachsen und komme damit ebenfalls aus einer Region, "wo der Kohle-Tagebau mit seinen Auswirkungen auf das Leben der Menschen zu einer Grunderfahrung" des eigenen Lebens wurde, betonte Dröge weiter. Dies sei "ein großes Pfund" für die neue Aufgabe. Ihre Erfahrung als bisherige Leiterin des Seelsorgeseminars der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und Lehrsupervisorin werde Rinecker nun in die Gestaltung der Kirche einfließen lassen, sagte der Bischof.

Theresa Rinecker stammt aus Merseburg, hat in Jena evangelische Theologie studiert und wurde 1991 ordiniert. Danach war sie bis 2007 Pfarrerin in Queienfeld im Kirchenkreis Meiningen und in Bad Berka im Kirchenkreis Weimar. Seit 2008 hat sie das Seelsorgeseminar der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland geleitet, das seinen Sitz seit 2016 in Halle an der Saale hat.

Sie habe eine von tiefer Frömmigkeit geprägte katholische Kindheit erlebt, dann aber als Katholikin evangelische Theologie studiert und sei schließlich im fünften Studienjahr konvertiert, so hatte Rinecker vor der Wahl Anfang des Jahres ihren Werdegang beschrieben. Ihre Aufgabe sehe sie darin, nahe bei den Menschen zu sein. Mit dem Brennpunktthema der Lausitz, dem Braunkohletagebau, sei sie bereits durch ihre Familie verbunden, betonte die Theologin: "Mein Vater ist Geologe und Bergbauingenieur." Zur Debatte über Gewalt gegen und von Flüchtlingen in Cottbus sagte Rinecker, es sei an der Zeit, wieder zu Runden Tischen einzuladen, um miteinander zu reden.

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