06.09.2021
Berlin (epd). Das traditionsreiche Theologische Konvikt Berlin in der Borsigstraße in Berlin-Mitte feiert am Samstag den Abschluss umfangreicher Sanierungsarbeiten. Dazu wird zu einem Festgottesdienst in die benachbarte Golgatha-Kirche eingeladen, kündigte der geistliche Leiter des Konvikts, Pfarrer Volker Jastrzembski, gemeinsam mit der Hilfswerk-Siedlung (HWS) am Montag an. Die Predigt hält der Berliner Bischof Christian Stäblein. Zudem wird Konsistorialpräsident Jörg Antoine ein Grußwort sprechen und die stellvertretende Geschäftsführerin der HWS, Dorit Brauns, wird symbolisch den Schlüssel übergeben.
Die Hilfswerk-Siedlung ist seit 2018 Verwalter und Vermieter des Studierendenwohnheims der Berliner Landeskirche. Durch Sanierung und Umbauten entstanden den Angaben zufolge moderne Sanitäranlagen und Küchen sowie ein studentisches Café. Nach Abschluss der Sanierung verfügt das Gebäude über 106 Zimmer. Zuvor waren es 74.
Das Haus aus dem Jahr 1882 wurde als sozial-diakonisches Zentrum für alleinstehende Frauen gegründet und beherbergte von 1950 bis 1991 das Sprachenkonvikt, die theologische Ausbildungsstätte der Evangelischen Kirche in der damaligen Hauptstadt der DDR. In den 80er Jahren war das Sprachenkonvikt eines der geistigen Zentren der späteren friedlichen Revolution. So wurde 1989 hier die Gründung der Sozialdemokratischen Partei (SDP) geplant. Zu den prominenten ehemaligen Bewohnern gehören der SPD-Politiker und letzte DDR-Außenminister Markus Meckel, die Theologie-Professoren Eberhard Jüngel und Richard Schröder sowie der frühere Magdeburger Bischof Christoph Demke.