Wanderausstellung über jüdisches Leben in der Oberlausitz

Görlitz (epd). Der Förderkreis Görlitzer Synagoge geht mit einer Wanderausstellung auf Spurensuche nach jüdischem Leben in der Oberlausitz. Die Schau wird nach Angaben des Förderkreises vom Freitag erstmals vom 7. März bis zum 21. April im Kulturforum Görlitzer Synagoge zu sehen sein. Die Präsentation auf 16 Tafeln gebe Einblick in das Leben und Wirken von Jüdinnen und Juden an verschiedenen Orten der Region, hieß es.

In der Ausstellung „Spurensuche. Jüdische Geschichte in der Oberlausitz“ geht es um die Gründung und Entwicklung jüdischer Gemeinden, die sich im 19. Jahrhundert in Görlitz, Bautzen und Zittau bildeten. Obwohl die Zahl ihrer Mitglieder im Vergleich zur Gesamtbevölkerung relativ gering blieb, hätten sie entscheidenden Einfluss in Wirtschaft und Gesellschaft ausgeübt, betonte der Förderkreis Görlitzer Synagoge.

Die Emanzipation der jüdischen Bevölkerung habe sich auch im Bau eigener Gotteshäuser widergespiegelt. So nahm die Zittauer Gemeinde 1906 ihre neue Synagoge in Besitz. Das Gebäude wurde in der Nacht zum 10. November 1938 in Brand gesteckt und später gesprengt. Die 1911 eingeweihte Synagoge in Görlitz habe die Reichspogromnacht dagegen nahezu unbeschadet überstanden.

Zwei der 16 Ausstellungstafeln widmen sich der Erinnerungskultur nach 1990, als jüdisches Erbe in der Oberlausitz wieder stärker ins öffentliche Blickfeld rückte. Beispiele dafür sind der Gedenkort für die Opfer des Zwangsarbeitslagers Tormersdorf in Rothenburg, die Rekonstruktion des jüdischen Begräbnisareals auf dem Friedhof in Weißwasser oder die Verlegung von Stolpersteinen in mittlerweile acht Orten der Oberlausitz.

Info
Die Ausstellung kann kostenfrei von Schulen, Gemeinden oder Pfarreien im Landkreis ausgeliehen werden.