Wassermangel ist kein Schicksal

27.07.2020

Zehn Jahre Menschenrechte auf Wasser und Sanitärversorgung

Trotz großer Fortschritte hat jeder dritte Mensch weltweit noch immer keinen gesicherten Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung kann keine hygienischen Toiletten nutzen. Besonders betroffen sind Menschen, die in Armut leben. Vor zehn Jahren – am 28. Juli 2010 – hat die UN-Generalversammlung die Menschenrechte auf Wasser und Sanitärversorgung in den Katalog der Menschenrechte aufgenommen. Aus Anlass des 10. Jahrestags appelliert Brot für die Welt an die Bundesregierung, ihre Verantwortung für die weltweite Realisierung des Menschenrechts auf Wasser verstärkt wahrzunehmen.

Die menschenrechtlichen Prinzipien verpflichten Regierungen, marginalisierten und unterversorgten Bevölkerungsgruppen bei der Wasser- und Sanitärversorgung Vorrang einzuräumen. In der Praxis bleiben sie jedoch oft außen vor. Durch die Ausweitung wasserintensiver Exportlandwirtschaft oder den Rohstoffabbau wird ihnen vielerorts das Wasser sogar regelrecht abgegraben. Sie leiden als erste auch unter den verheerenden Folgen der eskalierenden Klimakatastrophe auf die lokale Wasserversorgung. Klaus Seitz, Leiter der Abteilung Politik von Brot für die Welt, sagt: „Als Mit-Verursacher des Klimawandels und über die Weltmärkte tragen wir direkt zum Wassermangel in anderen Ländern bei. Wassermangel ist kein Schicksal, sondern Folge von Diskriminierung und Politikversagen.“

Ohne massive zusätzliche Anstrengungen wird das internationale Nachhaltigkeitsziel, bis 2030 alle Menschen mit sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen zu versorgen, nicht mehr zu erreichen sein. Seitz: „Wir müssen Handelsabkommen, die eine exportgetriebene Agrar- und Rohstoffpolitik ohne Rücksicht auf massive Umweltschäden sowie Land- und Wasserkonflikte fördern, verhindern. Zudem muss die Bundesregierung mit dem geplanten Lieferkettengesetz sicherstellen, dass deutsche Unternehmen und ihre Zulieferer knappe Wasserressourcen nicht auf Kosten von Mensch und Umwelt in anderen Ländern verschmutzen und verschwenden.“

Wassermangel trifft besonders Frauen, Kinder, Geflüchtete und Kleinbauernfamilien. Klaus Seitz sagt: „Die Corona-Pandemie zeigt gerade, wie schwerwiegend die Folgen sind, wenn es kein sauberes Wasser und keine Toiletten gibt. Vor allem bei Kindern gehören Erkrankungen durch verschmutztes Wasser und mangelnde Hygiene zu den häufigsten Todesursachen weltweit.“

Die Menschenrechte auf Wasser und Sanitärversorgung sind unverzichtbare Voraussetzung für ein Leben in Würde und die Überwindung von Armut. Brot für die Welt hat sich intensiv für die Anerkennung dieser Menschenrechte eingesetzt. Es ist auch dem gemeinsamen politischen Engagement von Brot für die Welt und dem Ökumenischen Wassernetzwerk des Weltkirchenrates zu verdanken, dass der UN-Menschenrechtsrat diese von der Generalversammlung anerkannten Menschenrechte am 30. September 2010 endgültig bestätigt und rechtsverbindlich gemacht hat.

(Pressemeldung Brot für die Welt)

 

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