Weniger Schüler beim islamischen Religionsunterricht in Berlin

4. Dezember 2014. Berlin (epd). Immer weniger Berliner Schüler nehmen am islamischen Religionsunterricht teil. Nach Angaben der Senatsbildungsverwaltung sind in diesem Schuljahr 362 Schüler weniger an dem freiwilligen Unterricht angemeldet als im Vorjahr. Damit verzeichne der Islam-Unterricht den größten Rückgang unter den freiwilligen Angeboten der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften an allgemeinbildenden Schulen, teilte die Bildungsverwaltung am Mittwoch in Berlin mit. Die stärksten Zuwächse habe mit 821 Schüler der Lebenskundeunterricht des Humanistischen Verbandes.

Den Angaben zufolge beteiligen sich berlinweit insgesamt 169.847 Schülerinnen und Schüler am Religions- und Weltanschauungsunterricht. Der größte Anteil entfalle mit 78.771 Teilnehmern (knapp 24 Prozent) auf den evangelischen Religionsunterricht, gefolgt von 56.380 (rund 17 Prozent) Schülern in Lebenskunde und 24.176 (etwa sieben Prozent) Teilnehmern am katholischen Religionsunterricht.

Das stärkste Interesse gibt es mit 60,6 Prozent im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, das geringste in Marzahn-Hellersdorf mit lediglich 28,8 Prozent. Je höher die Klasse, umso geringer das Interesse: Während in den Grundschulen knapp 76 Prozent der Schüler zu dem freiwilligen Unterricht gehen, sind es in der Sekundarstufe I nur noch rund 27 Prozent. In der Oberstufe liegt die Teilnahmequote bei rund 13 Prozent. An den privaten Schulen beteiligen sich 71,3 Prozent der Schüler am Religions- und Weltanschauungsunterricht, an den öffentlichen Schulen sind es 49,2 Prozent.

Im Vergleich zum vorhergehenden Schuljahr sei zwar die Zahl der Teilnehmer absolut um 1.207 gestiegen, jedoch sei die Teilnahmequote aufgrund der höheren Gesamtschülerzahl geringfügig um 0,6 Prozentpunkte gesunken. Beim evangelischen, katholischen, alevitischen, jüdischen, buddhistischen sowie dem Religionsunterricht der Christengemeinschaft blieben die Teilnehmerzahlen nahezu konstant.