Wissenschaftler gründen Netzwerk gegen Antisemitismus

26. Februar 2015. Berlin/Potsdam (epd). Gegen Antisemitismus: Mehrere Wissenschaftler und Institutionen haben ein Netzwerk gegen Judenfeindlichkeit gegründet. Mit dem "Netzwerks zur Erforschung und Bekämpfung des Antisemitismus" (NEBA) wollen die Amadeu-Antonio-Stiftung, das American Jewish Committee (AJC) und das Moses-Mendelssohn-Zentrum an der Universität Potsdam die politische Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus vorantreiben, teilten die Einrichtungen am Donnerstag in Berlin und Potsdam mit.

Dabei sollen Themen wie Verschwörungstheorien, Judenfeindschaft in den Kirchen, Islamismus und israelbezogener Antisemitismus sowie die aktuelle Debatte, wie mit Fragen der Kunstrestitution in Deutschland umgegangen wird, stärker in den Blick genommen werden, betonte der Gründungsdirektor des Moses-Mendelssohn-Zentrums, Julius Schoeps. Mitte 2015 sei eine Fachkonferenz zu aktuellen Herausforderungen der Antisemitismusbekämpfung geplant.

Nach den Terroranschlägen von Paris und Kopenhagen sei die Frage der Sicherheit jüdischen Lebens in Europa derzeit eine der drängendsten politischen Herausforderungen, hieß es. Es sei eine breitere gesellschaftliche Auseinandersetzung über politische Maßnahmen gegen Judenfeindschaft notwendig, erklärte AJC-Direktorin Deidre Berger. Mit dem neuen Netzwerk solle ein substanzieller Beitrag dazu geleistet werden.

Nötig sei ein politischer Dialog über die Umsetzung konkreter Maßnahmen gegen Judenfeindschaft notwendig, hieß es weiter. Das Netzwerk will den Angaben zufolge in den kommenden Wochen mit politischen Entscheidungsträgern die Auseinandersetzung um politische Gegenmaßnahmen verstärken und Empfehlungen erarbeiten.

Initiatoren des Netzwerks sind Deidre Berger und Stephan J. Kramer vom AJC, die Professoren Micha Brumlik und Julius Schoeps vom Moses-Mendelssohn-Zentrum und Anetta Kahane von der Amadeu-Antonio-Stiftung.