10.02.2021
Leipzig (epd). In zwölf Zeitzeugeninterviews spürt das Archiv Bürgerbewegung Leipzig der Entwicklung von Meinungs- und Pressefreiheit sowie demokratischer Strukturen nach dem Mauerfall nach. In teilweise mehrstündigen Video-Gesprächen berichten Akteurinnen und Akteure der friedlichen Revolution und der anschließenden Transformation von ihrem persönlichen und politischen Werdegang, wie das Archiv am Mittwoch in Leipzig mitteilte. Neben zahlreichen politischen Initiativen und neuen Parteien seien 1989 und 1990 auch mehr als 100 Zeitungen neu gegründet worden, betonte das Archiv.
Die Befragten berichten demnach unter anderem über ihr Engagement für das "Neue Forum" in Leipzig oder im nordsächsischen Taucha, für die Bürgerbewegung "Demokratie Jetzt" oder die 1990 gegründete konservative Partei DSU. Auch der Chefredakteur der 1990 und 1991 erschienenen "Die Leipziger Andere Zeitung" (DAZ), Jan Peter, und der Mitgründer des Piratenfernsehsenders "Kanal X" in Leipzig-Connewitz, Norbert Meißner, kommen zu Wort. Weitere Interviews behandeln die Rolle des Runden Tischs beim Aufbau einer demokratischen Verwaltung sowie die neue Freiheit für Künstler.
Die Interviews wurden den Angaben nach im vergangenen Jahr geführt. Gefördert wurde das sogenannte Oral-History-Projekt mit dem Titel "Aufbau demokratischer Strukturen und Medien- und Pressefreiheit in der Transformationszeit nach 1989/1990" über das Förderprogramm Revolution und Demokratie des Freistaats Sachsen. Ausschnitte der Interviews sind online abrufbar, die Vollversionen liegen nach Anmeldung vor Ort bereit.
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