22.12.2021
Pressemitteilung aus Görlitz
Görlitz, 22. Dezember 2021 – Theresa Rinecker, Generalsuperintendentin des Sprengels Görlitz der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), freut sich über den Fund von geretteten Abschnitten der Thorarollen aus der Synagoge. Sie selbst und die Kirchenleitung wurden erst durch die Berichterstattung über diesen Sachverhalt informiert. Die Teile der Thorarollen haben sich offenbar vor der NS-Pogromnacht 1938 in der Neuen Synagoge Görlitz befunden und sind vom Vater des evangelischen Pfarrers Uwe Mader (79) aus Görlitz-Kunnerwitz gerettet und versteckt worden. Derzeit werden die historischen Dokumente durch Experten und Historiker untersucht.
Generalsuperintendentin Rinecker sagt: „Wenn sich die Informationen zur Herkunft und Geschichte der Teile der Thorarolle so bestätigen, unterstützen wir als evangelische Landeskirche den nachvollziehbaren Wunsch, dass diese für das jüdische Leben in der Region zur gottesdienstlichen und liturgischen Nutzung zugänglich gemacht werden.“
Marion Gardei, Beauftragte der EKBO für Erinnerungskultur und jüdisches Leben, betont: „Ich finde es bedauerlich, dass Pfarrer Mader weder die jüdische Gemeinde noch seine Kirche vorab über den Fund informiert hat. Die Herkunft der Thorarollen und ihre Rettung sollte nun genauer erforscht werden. Die Thorarolle selbst sollte repariert und an die Repräsentanten jüdischen Lebens in Deutschland übergegeben werden. Denn die Thora ist das lebendige Wort Gottes. Es gehört in den jüdischen Gottesdienst und nicht in ein Museum.“
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Generalsuperintendentin Theresa Rinecker, Schlaurother Str. 11, 02827 Görlitz, Telefon: 03581/744-157, 0171/2020325, E-Mail: t.rinecker
Pfarrerin Marion Gardei, Georgenkirchstraße 69, 10249 Berlin, Tel. 030 24344-422,
0172/8957958, Email: m.gardei