"Zusammenarbeit als gut erlebt"

5. September 2014. Berlin (epd). Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge hat die erfolgreiche Kooperation mit dem scheidenden katholischen Erzbischof Rainer Maria Woelki gewürdigt. "Ich habe die Zusammenarbeit als gut erlebt", sagte Dröge dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es sei für Woelki bei seiner Ankunft in Berlin vor drei Jahren ungewohnt gewesen, "in eine Umgebung zu kommen, die nicht wie seine Heimatstadt Köln stark katholisch geprägt ist". Neu sei für ihn auch gewesen, dass die evangelische Kirche der größere Partner ist. "Ich fand es erfreulich, dass er sich sofort auf die Herausforderung mit Interesse eingelassen hat", sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

"Die Berliner Erfahrungen sind für ihn sicher wichtig, wenn er nun nach Köln zurückgeht", sagte Dröge weiter. Unabhängig von Woelkis Rückkehr ins Rheinland blieben gemeinsame Herausforderungen für die beiden großen Kirchen in Berlin bestehen. Diese bestünden etwa im Bildungsbereich beim Religionsunterricht. "Da haben Bruder Woelki und ich uns gemeinsam eingebracht, um eine Anpassung der Refinanzierung für den Religionsunterricht zu erreichen", sagte der Bischof. Auch bei der Flüchtlingsproblematik gebe es eine enge Zusammenarbeit zwischen Caritas und Diakonie. Zudem führten beide Kirchen den Kampf gegen jede Form von Extremismus gemeinsam mit dem Ziel, dass Berlin eine offene und liberale Stadt bleibt.

Bis ein Nachfolger Woelkis seine Aufgabe in Berlin antritt, richtet sich der evangelische Bischof auf eine möglicherweise längere Wartezeit ein. Er habe gehört, dass die Deutsche Bischofskonferenz eine Arbeitsgruppe für die Frage gebildet hat, wie die katholische Kirche sich in Berlin noch besser aufstellen will, um die politischen Herausforderungen anzugehen. "Vielleicht deutet das darauf hin, dass es noch ein bisschen dauern wird, bis Klarheit besteht", sagte Dröge. Allerdings seien Prognosen dazu schwierig.