"Zwischen Lebenslauf und Läuferleben"

25.09.2014

Drei Fragen an den Berliner "Marathon-Pfarrer" Klaus Feierabend  

epd-Gespräch: Jens Büttner

 

Berlin (epd). Am Sonntag starten rund 40.000 Läufer beim 41. Berlin-Marathon. Am Vorabend gibt es wie in jedem Jahr seit 1985 ein ökumenisches Abendgebet in der evangelischen Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidplatz. Zum 28. Mal wird "Marathon-Pfarrer" Klaus Feierabend die Predigt halten. Der 80-Jährige ist selbst 28 Mal Marathon gelaufen. Als Bestzeit stehen respektable 3:11 Stunden zu Buche. Über die Ängste der Läufer, den Umgang mit Siegen und Niederlagen und göttlichen Beistand für die 42,195 Kilometer lange Strecke sprach Pfarrer Klaus Feierabend mit dem Evangelischen

 

Pressedienst (epd).

 

epd: Der Gottesdienst am Vorabend ist inzwischen eine feste Größe im Rahmenprogramm des Berlin-Marathons. Wie ist es dazu gekommen?

 

Feierabend: Die Idee stammt vom langjährigen Renndirektor Horst Milde. Er hatte das in Frankfurt gesehen und wollte auch für den Berlin-Marathon einen solchen Gottesdienst im Rahmenprogramm haben. 1985 haben wir dann den ersten Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gefeiert. Damals lag das Ziel des Berlin-Marathons noch am KaDeWe, also nur wenige hundert Meter von der Kirche entfernt. Diese war dann regelmäßig knackevoll, teilweise waren bis zu 900 Leute dort. Heute, wo Start und Ziel nahe dem Brandenburger Tor erfolgen, kommen noch so etwa 400 bis 500 Teilnehmer und Angehörige in die Kirche. Ich selbst stehe in diesem Jahr zum 28. Mal auf der Kanzel.

 

epd: Was zieht die Leute am Vorabend einer solchen sportlichen Herausforderung in die Kirche?

 

Feierabend: Es gibt viele Leute, die sagen 'Berlin-Marathon ohne diese Kirche geht nicht'. In meinen Predigten versuche ich immer wieder einen neuen Zugang zu dem Thema 'Zwischen Lebenslauf und Läuferleben' zu finden. Es geht um die Verquickung von beidem, Ähnlichkeiten, um Herausforderungen im Leben und auf der Strecke allgemein. Mit der Erfahrung von 28 selbst gelaufenen Marathons, davon 21 in Berlin, kann ich viele persönliche Erlebnisse in meine Predigt einfließen lassen. Das kommt oft gut an: Die Leute trampeln, schreien, klatschen Beifall... Also das ist immer ein richtig emotionaler Gottesdienst.

 

epd: Was können Sie den Teilnehmern mit auf den Weg geben - für den Fall des Triumphes, aber auch der Niederlage?

 

Feierabend: Viele Läufer machen sich vorher gar nicht klar, dass sie vor dieser enormen Herausforderung selbst voller Ängste sind. Denen erzähle ich von meinen eigenen Erfahrungen, wenn ich plötzlich mitten im Rennen einen Aufwind verspürt oder neuen Mut gefasst habe. Dann gibt es natürlich die Übermütigen, die ganz unbekümmert sind - aber wahnsinnig enttäuscht werden, wenn es nicht so läuft wie geplant. All denen, die ihre gesteckten Ziele nicht erreichen oder ihre geplante Finisherzeit verfehlen und am Boden zerstört sind, rate ich: Habt den Mut, neue Herausforderungen anzugehen und neue Erfahrungen zu sammeln.

 

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