Auf dem Weg zum gerechten Frieden?

01.04.2022

Landessynode diskutiert über Friedensethik und Flüchtlingsarbeit

Die Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) diskutierte ein "Wort der Landessynode zum Krieg gegen die Ukraine". Es wurde als Antrag kurzfristig zur Frühjahrstagung am 1. und 2. April 2022 eingereicht. Darin heißt es u. A.: "Wir müssen fragen, wie weit unsere friedensethischen Überzeugungen in der aktuellen Situation tragen und uns in die ökumenischen, gesellschaftlichen und internationalen Diskussionen einbringen."

Als „Kirche auf dem Weg des gerechten Friedens“ stelle die Landessynode sich "der Diskussion um den richtigen Umgang mit Krieg und dem Einsatz militärischer Gewalt. Sie muss noch intensiver geführt werden. Christliche Friedensethik ist offen für konsequenten Pazifismus und offen für Stimmen, die dem Rad in die Speichen fallen wollen. Wir spüren, dass die strikte Ablehnung von Waffenlieferungen in Kriegs -und Krisengebiete uns in ein moralisches Dilemma führt, für das es nicht die eine, richtige und für alle verbindliche Antwort gibt." Man sei auch deshalb in vermeintlichen Gewisseheiten erschüttert, weil man die Realität der Gewalt in der Welt nicht immer klar habe sehen, sondern in einem bequemen Frieden habe leben wollen.

 

Die ehemalige Präses Sigrid Neuwerth plädierte für Aufnahme eines weiteren Aspektes.  Viele seien "zutiefst verstört, wie sehr wir alle systematisch verwoben sind mit der Finanzierung des Krieges". Niemand sei aufgestanden bei den zahlreichen russischen Übergriffen - der preiswerten Energieversorgung wegen. Diese Verstrickung müsse gleich am Anfang des Papiers benannt werden. "Wir erkennen mit Schrecken, dass wir mit unserem vermeintlichen Wohlstand, der grundlegend auf fossiler Energie aus Russland, und niedrigen Preisen für Produkte beruht, mit ermöglicht haben und noch heute finanzieren. Gegen frühere Übergriffe sind wir nicht aufgestanden." Die Lebensweise im Westen trage zum Krieg im Osten bei.

Das Kirchenparlament wird außerdem aufgefordert, den Fonds zur Unterstützung von Kirchengemeinden und Kirchenkreisen bei der Flüchtlingsaufnahme zu reaktivieren und mit 500.000 Euro auszustatten. Die Aufnahme und Betreuung der Menschen, die dem Krieg entkommen, sei keine leichte und kurzfristige Aufgabe, heißt es weiter in dem Antrag, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt: „Sie wird über viele Jahre Ressourcen brauchen und binden.“ Die Kirche müsse sich darauf einstellen, „diese vorzuhalten und Solidarität zu üben, die auch uns etwas kostet und abverlangt“. Die Solidarität dürfe zugleich nicht auf Kosten derer gehen, die bereits unter Armut und Einschränkungen leiden.

Die russisch-orthodoxe Kirche in Deutschland wird in dem Antrag aufgefordert, ihren Einfluss „zur sofortigen und bedingungslosen Beendigung des Krieges geltend zu machen“. Die große Not der Kriegsflüchtlinge dürfe zudem nicht zur Vernachlässigung Notleidender in und aus anderen Krisengebieten wie der Menschen an der polnisch-belarussischen Grenze führen, heißt es dort weiter: „Es darf keine Klassengesellschaft des Willkommens geben.“

Sanktionen müssten mit Dialog und Druck den Krieg beenden können, heißt es weiter: „Wir wissen, dass wirksame Sanktionen auch uns belasten, doch wir sind bereit, Opfer für den Frieden zu bringen.“

Der Antrag ging in die Beratungen durch die Ausschüsse. Abgestimmt wird am 2. April 2022.

(mit epd)

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