Auftakt für Berliner Islamwoche - Hilfsfunktion der Religion für die Menschen betont

20.03.2014

Vertreter von Islam, Judentum und der christlichen Kirchen haben zum Beginn der Berliner Islamwoche betont, dass Religion den Menschen helfen solle.

20. März 2014. Berlin (epd). Vertreter von Islam, Judentum und der christlichen Kirchen haben zum Beginn der Berliner Islamwoche betont, dass Religion den Menschen helfen solle. Der Islam verlange von keinem Menschen mehr, als dieser leisten könne, sagte der muslimische Theologe Ali Özgür Özdil am Mittwochabend in Berlin. Die Islamwoche im Roten Rathaus, die unter Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) steht, hat in diesem Jahr das Motto «Religion ist leicht».


In einem vorab veröffentlichten Grußwort hatte Wowereit die religiöse und kulturelle Vielfalt Berlins gelobt. «Leider gibt es jedoch auch bei uns Intoleranz und Diskriminierung», schrieb der Bürgermeister. Auch dagegen setze die Islamwoche als Bestandteil der Internationalen Wochen gegen Rassismus ein wichtiges Signal. Die Staatssekretärin für Frauen, Barbara Loth, betonte bei der Eröffnung, dass die Veranstaltungsreihe zu gegenseitiger Anerkennung und Toleranz beitrage. Damit werde deutlich, dass es einen Berliner Islam gebe, für den sich die Frage nach der Integration nicht mehr stelle.


Özdil kritisierte muslimische TV-Prediger, die einen orientalischen Islam als verbindlich darstellten, obwohl dieser unter den Bedingungen in Europa kaum gelebt werden könne. In der Frage, ob muslimische Schüler freitags zur Schule oder zum Freitagsgebet in die Moschee gehen sollten, sprach sich Özdil für den Schulbesuch aus. Zwar verhindere der deutsche Schulalltag den Besuch des für Muslime besonders wichtigen Freitagsgebets. Der Unterricht diene aber dazu, dass die Schüler später besser durch das Leben kämen. Das sei wichtiger, sagte der Direktor des Islamischen Wissenschafts- und Bildungsinstituts in Hamburg.


Der evangelische Theologieprofessor Rolf Schieder erklärte, dass jeder Mensch irgendwann vor den Fragen nach dem Tod oder dem Sinn des Lebens stehe. Die Religion helfe, darauf Antworten zu geben. Im Christentum stehe jedoch nicht die Einhaltung bestimmter Gebote im Vordergrund, sondern der Glaube an einen vergebenden Gott. «Es wird einfach, wenn ich an einen gnädigen Gott glaube und nicht an einen strafenden Gott», sagte der Theologieprofessor an der Berliner Humbolt-Universität.


Auch Mike Delberg, studentischer Leiter des Jüdischen Studentenzentrums Berlin, sieht in Religion eine Lebenshilfe für die Gläubigen, «Die Erleichterung liegt darin, dass man Entscheidungshilfen bekommt», sagte Delberg. Der Jura-Student lobte, dass Juden und Muslime in der Beschneidungsdebatte zusammengerückt seien. In einem Urteil des Kölner Landgerichts war die bei Juden und Muslimen übliche Jungenbeschneidung als Körperverletzung gewertet worden. Ein Gesetz hatte Ende 2012 den beiden Religionen Rechtssicherheit für ihre rituelle Praxis gegeben.


Die Islamwoche, die bis Freitag mit Podiumsdiskussionen, Musik und Infoständen im Roten Rathaus weitergeht, findet bereits zum 14. Mal statt. Veranstalter sind die Initiative Berliner Muslime (IBMUS) und das Hilfswerk Islamic Relief Deutschland. Im Vorfeld war Kritik laut geworden, dass einzelne IBMUS-Mitgliedsverbände unter Beobachtung des Verfassungsschutzes seien. Der Politologe Johannes Kandel hatte beklagt, dass sich die Senatskanzlei nicht vorab über Veranstalter und Referenten informiert habe.

 

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