09.11.2022
Berlin (epd). An den Fall der Berliner Mauer vor 33 Jahren ist am Mittwoch in der Bundeshauptstadt erinnert worden. Der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Axel Klausmeier, sagte bei einer zentralen Feier an der Gedenkstätte Bernauer Straße: „Wir können hier in Freiheit daran erinnern, wie mutige Menschen vor dem Hintergrund weltpolitisch günstiger Konstellationen Diktatur und Mauer zum Einsturz brachten.“ Mit dem Mauerfall vom 9. November 1989 endete die jahrzehntelange Teilung Berlins und Deutschlands.
Die massive Willkür sei zu einer Zeit überwunden worden, als sich Vertreter feindlich gegenüberstehender Blöcke noch im Dialog befanden. Das sei heute gänzlich anders, fügte Klausmeier vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine hinzu.
Die Gedenkfeier hatte mit dem traditionellen Posaunenruf an der einstigen Hinterlandmauer begonnen, in die Teilnehmende Rosen steckten. Unter den Gästen waren Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (beide SPD) und der Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Linke). Im Anschluss an eine Andacht in der Kapelle der Versöhnung wurden am Denkmal der Gedenkstätte Kerzen entzündet.
Unter den Gästen war neben Schülerinnen und Schülern aus Deutschland, Frankreich und Norwegen auch ein Chor aus Belarus. Dessen Mitglieder sangen zum eigenen Schutz vor Verfolgung mit maskierten Gesichtern.
An der 1961 gebauten Berliner Mauer wurden mindestens 140 Menschen bei Fluchtversuchen getötet, an der innerdeutschen Grenze Schätzungen zufolge 260 Menschen.