06.11.2022
Mit zahlreichen Veranstaltungen wird am Mittwoch in Berlin an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 und an den Mauerfall vor 33 Jahren erinnert. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Zentralrat der Juden laden an diesem Tag zu einer Tagung ins Schloss Bellevue. Sie steht unter der Überschrift: „Wie erinnern wir den 9. November? Ein Tag zwischen Pogrom und demokratischen Aufbrüchen.“
Im Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde zu Berlin werden an diesem Mittwoch die Namen der 55.696 in der NS-Zeit ermordeten Berliner Juden vorgelesen. Am Abend wird zu einer Gedenkveranstaltung mit Totengebet unter anderem Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) erwartet. Auch in einzelnen Bezirken der Hauptstadt wird an die Novemberpogrome vor 84 Jahren erinnert.
Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin wird am Mittwoch ihre neue Gedenkstätte für jüdische Ärztinnen und Ärzte einweihen. In der NS-Zeit seien von rund 3.600 Kassenärzten 2.063 jüdischer Herkunft gewesen, hieß es. Sie erhielten den Angaben zufolge 1938 ein Berufsverbot, wurden „verfolgt, entrechtet, ins Exil getrieben oder getötet“.
In Erinnerung an den 9. November 1989 und zum Gedenken an die Todesopfer an der Mauer und der innerdeutschen Grenze wird Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) am Mittwoch zusammen mit Giffey an der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße erwartet. Mit dabei sind unter anderem ein belarussischer Chor sowie rund 200 Schülerinnen und Schüler aus Deutschland, Frankreich und Norwegen.
(epd)