Berliner Bischöfe betonen Selbstverteidigungsrecht der Ukraine

18.04.2022

Der russische Krieg in der Ukraine hat auch in Berlin das Osterfest überschattet. Die beiden Bischöfe der Bundeshauptstadt riefen zur Hilfe für Kriegsflüchtlinge auf. Und sie betonten, die Menschen in der Ukraine dürften nicht ohne Schutz bleiben.

Berlin (epd). Die Berliner Bischöfe der evangelischen und katholischen Kirche haben zum Osterfest das Recht der Menschen in der Ukraine auf Verteidigung und Schutz vor dem russischen Angriffskrieg betont. Es wäre zynisch, wenn die Menschen dort ohne Schutz der Gewalt ausgesetzt blieben, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, am Sonntagabend im RBB-Fernsehen zur Diskussion über Waffenlieferungen: „Die Hilfe, die möglich ist, müssen wir jetzt auch liefern.“

Zugleich müsse an der Sehnsucht festgehalten werden, „dass es am Ende um einen Frieden ohne Waffen geht“, sagte Stäblein: „Aber im Moment müssen wir die Menschen schützen, die der Gewalt schutzlos ausgeliefert sind.“ Der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch betonte in einem Osterbeitrag in der „Berliner Morgenpost“ (Sonntag) das Recht auf Selbstverteidigung in Kriegen und Konflikten. Auch dies sei Teil der biblischen Botschaft des Friedens, schrieb der Theologe.

Es müsse anerkannt werden, „dass zu einem gerechten Frieden auch das Recht auf Verteidigung gehört, dass zu einem menschenwürdigen Leben auch das Verurteilen von Unrecht gehört“, betonte der Erzbischof. Die in der Bibel verheißene Erneuerung der Erde sei „untrennbar mit der Frage nach Gerechtigkeit verbunden“. Auch die Erneuerung und der Wiederaufbau der Ukraine seien deshalb „untrennbar damit verbunden, die Ungerechtigkeit klar zu benennen, Verbrecher anzuklagen und zu verurteilen“. Auch dies gehöre zur Osterbotschaft dieses Jahres.

Stäblein rief am Ostermontag im Berliner Dom dazu auf, Krieg, Leid und Gewalt mit Gottvertrauen und langem Atem zu begegnen. Die Geschichte werde nicht in Mariupol und Butscha enden. Eine „kurzatmige Empörungswelle“ führe jedoch nicht weiter, sagte Stäblein: „Wir werden einen langen Atem brauchen.“ Über den Gräbern der Weltkriege sei in Europa eine Gemeinschaft aufgebaut worden, der nun nicht die „Puste ausgehen“ dürfe. Hilfe und Unterstützung für die Menschen in der Ukraine seien über lange Zeit hinweg erforderlich. Um einen Neuanfang zu erreichen, seien Ausdauer und Geduld nötig, „ohne den Schrecken zu überspielen“.

Die „Bilder aus Mariupol und Butscha“ und das „Gegenüber von Leichenbildern und spielenden Kindern“ ließen einem den Atem stocken, sagte Stäblein. Die Osterbotschaft der Auferstehung Jesu Christi nach dem Tod am Kreuz stehe jedoch dafür, dass der Tod nicht „das letzte Wort“ behalten werde. „Der Atem Gottes reicht weit über die Gräberfelder und Totenstätten hinaus“, sagte der Bischof: „Der Atem Gottes schafft Leben, wo wir es lange verloren haben.“

Stäblein hatte zuvor am Ostersonntag in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zur Hilfe aufgerufen. „Unser Weg in den Aufgaben dieser Zeit ist der zu den Geflüchteten aus der Ukraine“, sagte er: „Oder ins Krankenhaus. Ins Hospiz. Zu den Kindern. Zu den Menschen, die uns brauchen.“ Stäblein und Koch würdigten das Engagement für Kriegsopfer und Flüchtlinge. „Wo wir sie unterstützen können, wollen wir das tun“, betonte Koch. Er erlebe auch „riesige Mutlosigkeit und Verzweiflung“, jedoch vor allem große Hilfsbereitschaft, sagte Stäblein im RBB-Fernsehen.

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