27.08.2014
In Anlehnung an einen Satz des von den Nazis hingerichteten Theologen Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) erklärte Dröge, es sei notwendig, "dem Rad in die Speichen zu fallen".
27. August 2014. Berlin (epd). Der Berliner evangelische Bischof Markus Dröge hat sich für einen Militäreinsatz gegen die IS-Terrormiliz im Irak und Syrien ausgesprochen. In Anlehnung an einen Satz des von den Nazis hingerichteten Theologen Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) erklärte Dröge, es sei notwendig, "dem Rad in die Speichen zu fallen". "Militärische Einsätze gegen die Terroristen des Islamischen Staates zur Verhinderung des Völkermordes sind wohl unvermeidbar - auch auf die Gefahr hin, dabei Schuld auf sich zu laden", schreibt der Bischof in seiner wöchentlichen Kolumne in der Berliner Boulevard-Zeitung "B.Z." (Donnerstagsausgabe).
Zugleich warnte er vor Waffenlieferungen beispielsweise an kurdische Peschmerga-Kämpfer. Waffen an Dritte zu geben, halte er für "äußerst problematisch". "Denn der Weg, den Waffen nehmen, die einmal aus der Hand gegeben wurden, ist nicht mehr zu kontrollieren", so Dröge.
Bonhoeffer hatte schon kurz nach der Machtübernahme der Nazis 1933 erklärt, die Kirche dürfe nicht nur die Opfer unter dem Rad verbinden, sondern müsse dem Rad selbst in die Speichen fallen. Es könne Situationen geben, in denen es unmöglich sei, keine Schuld auf sich zu laden. Später schloss er sich dem bewaffneten Widerstand gegen Hitler an.