19.02.2025
Die Berliner Notübernachtungen für Obdachlose geraten durch die kalten Temperaturen an ihre Belastungsgrenze. Deshalb hätten einzelne Einrichtungen ihre Kapazitäten zur Aufnahme Bedürftiger erhöht, sagte der Leiter der Koordinierungsstelle Berliner Kältehilfe, Jens Aldag, am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd).
So habe die Stadtmission in ihrer Notübernachtung für Obdachlose am Containerbahnhof in Friedrichshain die Kapazität von 70 auf 120 Plätze erhöht. Auch die Johanniter hätten in der Notübernachtung in der Ohlauer Straße in Kreuzberg zusätzliche Feldbetten aufgestellt.
Aldag betonte, bereits bei einer Gesamtauslastung der Kältehilfe-Einrichtungen von mehr als 90 Prozent seien einzelne Einrichtungen überlastet. Hinzu komme, „je später die Nacht, umso schwieriger ist es für Einrichtungen, noch jemanden aufzunehmen“.
Laut Senatssozialverwaltung standen in der vergangenen Woche im Durchschnitt 1.178 Notübernachtungsplätze zur Verfügung. Davon waren im Schnitt 1.105 Plätze pro Nacht belegt, 73 blieben frei. Das war eine Auslastung von knapp 94 Prozent, teilte die Senatssozialverwaltung am Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst Bluesky mit. Das Motto laute nach wie vor: „Wer ein Bett braucht, bekommt auch eins!“
Aldag zeigte sich verwundert, dass angesichts von schätzungsweise mehr als 6.000 Obdachlosen in Berlin vergleichsweise wenige Menschen die Angebote der Kältehilfe wahrnehmen. Die „frohe Botschaft“ sei dabei, dass es in diesen kalten Tagen offiziell bislang keine Kältetoten zu beklagen gebe.