29.09.2023
Hilfe-Hotline für obdachlose Menschen, montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr: 0157/80597870
Die Berliner Kältehilfe bietet in diesem Winter wieder rund 1.000 Notübernachtungsplätze für obdachlose Menschen an. Knapp 700 Plätze sind dabei reine Kältehilfeplätze, die nur temporär angeboten werden. Insgesamt könnten in der kalten Jahreszeit bis Ende März 2024 bis zu 1.000 auf der Straße lebende Menschen jede Nacht mit einem Schlafplatz und einer warmen Mahlzeit versorgt werden, teilte die Liga der Wohlfahrtsverbände am Freitag mit. An den Start geht die Kältehilfe im Oktober mit zunächst 685 Plätzen.
Nach Angaben der Berliner Diakonie-Direktorin Ursula Schoen fehlen in dieser Saison mindestens 400 Plätze. Hauptgrund sei der angespannte Berliner Immobilienmarkt. Es sei kaum noch möglich, brauchbare Gebäude für die Einrichtung von Notübernachtungen zu bekommen. Die wenigen leerstehenden Gebäude, die der Kältehilfe-Koordinierungsstelle 2023 angeboten wurden, stünden überwiegend kurz vor dem Abriss und seien teilweise in absolut unbrauchbaren Zustand.
„Wir erleben in nahezu allen Bereichen von Jugend- bis Eingliederungshilfe, dass der soziale Immobilienmarkt an die Grenzen stößt“, sagte Schoen. Damit funktioniere auch die klassische Vorstellung von Winternothilfe praktisch nicht mehr.
Finanziert wird die Kältehilfe, genauso wie die medizinische Versorgung von Obdachlosen, in hohem Maße durch Spenden. Zudem stellt der Berliner Senat drei Millionen Euro zur Verfügung.
In der vergangenen Kältehilfesaison standen täglich 1.043 Notübernachtungsplätze zur Verfügung. Die Auslastung war nach Angaben der sozialen Träger so hoch, wie seit 2016 nicht mehr.