Berliner Kältehilfe weist Kritik an Einrichtungen zurück

31.01.2014

Die kalten Nächte sorgen in Berlin wieder für volle Obdachlosen-Unterkünfte. Dort bekommen Wohnungslose meist etwas zu essen und ein Dach über dem Kopf. Am nächsten Morgen heißt es aber wieder: ab auf die Straße.

31. Januar 2014. Berlin (epd). Das Netzwerk der Berliner Kältehilfe hat die Kritik an ihren Einrichtungen zurückgewiesen. Die primäre Aufgabe der Kältehilfeeinrichtungen sei es, Menschen vor dem Erfrierungstod zu bewahren, sagte ein Sprecher der Kältehilfe-Koordination der Berliner Gebewo am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es handele sich um niedrigschwellige Angebote, die auch von Menschen aufgesucht werde, die ansonsten keine Ansprüche auf Sozialleistungen haben, etwa weil sie aus Nicht-EU-Staaten kommen.


Der Herausgeber des Berliner Obdachlosen-Straßenmagazins "Motz", Christian Linde, hatte im Zusammenhang mit der Kältehilfe für längere Verweilmöglichkeiten von Obdachlosen in den Unterkünften plädiert. Wer früh morgens wieder auf die Straße geschickt werde, könne seine Probleme nicht lösen, sagte Linde der "Berliner Zeitung" (Freitagsausgabe). Der bei der Gebewo für Wohnungslosenhilfe zuständige Mitarbeiter, Hayner Ekkehard, sagte, viele Träger von Notübernachtungen hätten nicht die finanziellen Möglichkeiten, für längere Verweilzeiten Personal zur Verfügung zu stellen.


Auch Massenunterkünfte wie etwa die Übernachtungsmöglichkeit bei der Stadtmission in der Lehrter Straße, wo teilweise weit über 100 Menschen schlafen, nannte Linde wenig hilfreich. Nötig sei vielmehr "ein kleinteiliges, bedarfsorientiertes Angebot, gut finanziert, mit qualifiziertem Personal". Der Senat sollte deshalb "die überforderten Bezirke entlasten und die Wohnungslosenhilfe wieder als gesamtstädtische Aufgabe an sich ziehen", fügte er hinzu.


Die Gebewo verwies dagegen auf die Finanzierung von 15 Euro pro Mann und Übernachtung, die Träger von Notunterkünften über den Berliner Senat erhalten. Bei diesem Betrag sei eine bestimmte Mindestkapazität von Übernachtungsplätzen notwendig, um die Unkosten zu begleichen. Weiter kritisierte Linde die Politik gegenüber Wohnungslosen. "Der vor 15 Jahren verabschiedete Obdachlosenrahmenplan sah vor, den Betreuungsnotstand in den Heimen zu beenden. Passiert ist nichts." Die große Koalition im Senat scheine "diesen Kurs bis auf kosmetische Änderungen fortzusetzen", bemängelte der 48-Jährige.

 

In Berlin gibt es Schätzungen zufolge bis zu 12.000 Wohnungslose. Davon leben vermutlich zwischen 600 bis 1.000 Personen auf der Straße. Um ihnen im Winter einen Unterschlupf zu bieten und sie vor dem Erfrierungstod zu bewahren, gibt es aktuell rund 470 Übernachtungsplätze pro Nacht in 16 Notübernachtungen und 13 Nachtcafes. Kirchengemeinden, Wohlfahrtsverbände, Initiativen und Vereine betreiben das Angebot mit Unterstützung des Senats von Anfang November bis Ende März.

 

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