Berliner Toleranzpreis für Historiker Hermann Simon

Der Historiker und Gründer des Berliner Centrum Judaicums, Hermann Simon, bekommt den Moses-Mendelssohn-Preis 2020 des Landes Berlin. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird seit 1979 vom Land alle zwei Jahre für Verdienste "zur Förderung der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und zwischen den Völkern und Religionen" vergeben. Mit Simon werde ein Mensch gewürdigt, der mit seinem unermüdlichen Einsatz zugunsten des Berliner Gemeinwohls auf kulturell-religiösem Gebiet zu jedweder Zeit ein Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt habe, sagte Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Montag.

Für sein immerwährendes Engagement für jüdische Institutionen in Berlin sowie seine Bemühungen für die Verständigung zwischen den Religionen sei Berlin "ihm außerordentlich dankbar". In der Begründung der Jury heißt es, ohne Hermann Simon wäre die Berliner Neue Synagoge kaum gerettet worden und als Centrum Judaicum wiedererstanden. Als Integrationsfigur habe er verstanden, zwischen Nichtjuden und Juden sowie zwischen unterschiedlichen Gruppen innerhalb und außerhalb der Gemeinde souverän, bescheiden und humorvoll zu vermitteln.

Überreicht wird der Preis dem 71-jährigen Simon am 18. November im Roten Rathaus. Die Laudatio hält der Direktor der Katholischen Akademie in Berlin, Joachim Hake. Der Jury gehören unter anderem der frühere Berliner Kulturstaatssekretär Andre Schmitz (SPD), die Poetry-Slammerin Leila El-Amaire und die Berliner evangelische Pröpstin Christina-Maria Bammel an. Der Preis erinnert an den jüdischen Aufklärer Moses Mendelssohn (1729-1786).

(epd) 

Info
Der Moses-Mendelssohn-Preis 2020 des Landes Berlin wird Hermann Simon am Mittwoch, den 18. November 2020, im Berliner Rathaus verliehen.