04.03.2023
Der Festgottesdienst beginnt am Sonntag, 5. März, um 10 Uhr
Die Evangelische Kirchengemeinde am Weinberg feiert am Sonntag in Berlin mit einem Festgottesdienst das 150-jährige Bestehen der Zionskirche im Stadtteil Prenzlauer Berg. Die Predigt hält Bischof Christian Stäblein.
Die Berliner Zionskirche wurde am 2. März 1873 durch Kaiser Wilhelm I. eingeweiht. Den Abschluss der Bauarbeiten ermöglichten erst Reparationszahlungen der Franzosen nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71. Architekt August Orth (1828-1901) entwarf den Bau im Stil des sogenannten Berliner Historismus, der die romanische Bauweise mit gotischen Elementen verknüpft. Die Glocken wurden aus kriegserbeuteten Kanonen gegossen.
1931/32 arbeitete der später von den Nazis hingerichtete evangelische Pfarrer und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) hier. In den 1980er Jahren war die Zionskirche ein Hort der jungen DDR-Opposition. Im November 1987 gab es nach einer Durchsuchung der Umweltbibliothek in den Gemeinderäumen durch die DDR-Staatssicherheit tagelange Mahnwachen. Wenige Wochen zuvor hatten Ost-Berliner Neonazis unter den Augen von Stasi und Volkspolizei ein Konzert der West-Berliner Band „Element of Crime“ in der Kirche gestürmt und wahllos auf die Zuhörer eingeprügelt.
Aktuell wird der Innenraum der Kirche saniert. Eine Ausstellung informiert über die Geschichte der Zionskirche. Die Kirche ist in der Regel nachmittags für Besucher geöffnet. Sonntags sind Turmbesteigungen möglich.
(epd)
Info
Der Festgottesdienst "150 Jahre Zionskirche" beginnt am Sonntag, 5. März, um 10 Uhr. Die Veranstaltung "150 Jahre Zionskirche - Erinnerungen, Musik, Begegnung" startet am Donnerstag, 2. März, um 19 Uhr.