15.06.2023
„Der Kampf um Freiheit und Demokratie hat vielen Menschen das Leben gekostet“
Bundesweit wird am Samstag, 17. Juni 2023, der Beteiligten des niedergeschlagenen DDR-Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 gedacht. Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), wird an der Gedenkveranstaltung der Bundesregierung zum 70. Jahrestag teilnehmen, die am Mahnmal Friedhof Seestraße in Berlin um 11 Uhr stattfindet. In diesem Jahr legt auch Bundeskanzler Olaf Scholz einen Kranz für die Opfer des Aufstandes nieder.
Bischof Stäblein würdigt die Menschen, die sich trotz brutaler Repressionen am Aufstand beteiligten: „Wir denken an ihren Kampf um die Freiheit im Osten dieser Stadt, in diesem Land. Es ist der Kampf um Freiheit und Demokratie gewesen, der vielen Menschen das Leben gekostet und einer Generation auch die Hoffnung genommen hat. Aber die Hoffnung ist nie erloschen. Und ich bin dankbar, dass das wach ist und wir gemeinsam um Demokratie kämpfen gegen ihre Feinde, gegen den Rechtspopulismus, gegen die, die die Freiheit für ihre Zwecke ausnutzen wollen.“
Hintergrund:
Mitte Juni begannen Arbeiterinnen und Arbeiter in der DDR gegen staatliche Maßnahmen, u.a. die Zwangsgenossenschaften in der Landwirtschaft und die Erhöhung der geforderten Arbeitsleistung, zu streiken. Die Unruhen gipfelten in einem Aufstand am 17. Juni 1953, bei dem rund eine Million Menschen gegen die staatlichen Repressionen und die wirtschaftliche und soziale Notlage in der DDR protestierten. Ihre Forderungen nach Demokratie und mehr Rechten wurden von den Machthabern brutal niedergeschlagen; das sowjetische Militär übernahm die Kontrolle. Es gab mindestens 55 Todesopfer, fast 2000 Demonstranten wurden zu Haftstrafen verurteilt, ungefähr 10.000 Menschen inhaftiert.
(Pressemitteilung EKBO)