Bischof Dröge ruft zu politischem Engagement auf

04.04.2014

Landesbischof beklagt Trennung der christlichen Konfessionen.

4. April 2014. Berlin (epd). "Reformation und Politik" lautet das Jahresthema der bis 2017 laufenden evangelischen Reformationsdekade. Auch das Kirchenparlament in Berlin befasst sich damit: Bischof Dröge appellierte am Freitag, sich stärker politisch zu engagieren.

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, hat zu einem stärkeren gesellschaftspolitischen Engagement aufgerufen. Bereits der Reformator Martin Luther habe vor rund 500 Jahren betont, es gehöre zum "Beruf des Christen", sich politisch zu engagieren, sagte der Bischof am Freitag in Berlin zur Eröffnung der Frühjahrstagung der Landssynode.


Dies geschehe heute durch das Engagement für Flüchtlinge und Umweltschutz, in der Debatte über den Braunkohleabbau in der Lausitz und kirchliche Stellungnahmen zu Fragen von Familienpolitik und Armut, sagte Dröge. Die Zeit dränge zudem, sich für Frieden einzusetzen: Denn das Zusammenleben in Ägypten, Syrien, Nigeria und anderen Regionen sei in Gefahr, "in einem fatalen Zusammenspiel von missbrauchter Religion und Machtansprüchen der Politik" zerstört zu werden.

Wo Konfessionen und Religionen gemeinsam zum Frieden aufrufen, entstünden hingegen "Zeichen der Hoffnung", betonte Dröge. Gute Bespiele dafür seien die Einrichtung eines Feldlazaretts in einer evangelischen Kirche in Kairo für verletzte Muslime in Ägypten und die Öffnung einer evangelischen Kirche für bedrängte Demonstranten in Kiew.


Beides zeige, dass der Beitrag evangelischer Kirchen in den Auseinandersetzungen der Gegenwart dann besonders eindrucksvoll sei, "wenn Christinnen und Christen gesellschaftsdiakonisch handeln" und an der Seite derer stehen, die "mutig für Freiheit, Demokratie und damit für Menschenwürde und Menschenrechte eintreten", sagte Dröge.

Angesichts der weltweiten Probleme werde es "immer weniger verständlich, wenn sich die christlichen Kirchen diesen gesellschaftlichen Herausforderungen nicht gemeinsam stellen", betonte Dröge. Weder Gläubige noch Öffentlichkeit könnten nachvollziehen, dass die Konfessionen ihre Unterschiede nicht überwinden.


In der katholischen Kirche habe sich in den vergangenen Jahren ein "ängstlich zurückhaltender Geist" ausgebreitet, "so als müsse sich die römische Kirche davor fürchten, zu protestantisch zu werden, wenn sie die Nähe zu uns evangelischen Christen sucht", sagte Dröge.

Positiv sei jedoch, dass innerhalb der katholischen Kirche unter Papst Franziskus Bewegung bei Themen wie der Familienpolitik, dem Umgang mit Geschiedenen und allgemein bei der Zuwendung zum alltäglichen Leben der Menschen zu erkennen sei, betonte der Bischof: "Wenn diese Richtung in der römisch-katholischen Kirche Schule macht, dann könnte es mit der Ökumene wieder leichter werden."


Die Reformansätze des Papstes könnten sich auch zu einem guten Ansatz für eine gemeinsame Feier des Reformationsjubiläums entwickeln, sagte Dröge. Positiv seien auch das gemeinsame Engagement von evangelischer und katholischer Kirche für Flüchtlinge und die gemeinsame Sozialinitiative des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz mit dem Titel "Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft". Dies sei ein "wichtiges Zeichen gemeinsam wahrgenommener politischer Verantwortung". Dröge rief zugleich die Bundesländer Brandenburg und Berlin zu mehr Unterstützung für die freien Schulen und den Religionsunterricht auf.

 

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