Brandenburg erinnert an Oderflut vor 20 Jahren

15.07.2017

Zu einem Gedenkgottesdienst in Ziltendorf werden am Samstag unter anderem Ministerpräsident Dietmar Woidke, Umweltminister Jörg Vogelsänger (beide SPD) und der Propst der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, erwartet

Ziltendorf/Potsdam (epd). An die verheerende Oderflut vor 20 Jahren wird in Brandenburg am Samstag mit Gedenkveranstaltungen erinnert. Umweltschützer kritisierten zum Jahrestag, an dem das Hochwasser am 17. Juli 1997 bei Ratzdorf Brandenburg erreichte, der Hochwasserschutz sei weiter unzureichend. Zwar seien die Deiche der Oder inzwischen saniert, es seien jedoch zu wenig neue Überflutungsflächen geschaffen worden, kritisierte der BUND am Freitag in Potsdam.

"Nach der Oderflut waren sich alle einig, dass wir den Flüssen mehr Raum geben müssen", betonte Sascha Maier vom BUND-Landesvorstand. Neue Rückhalteflächen durch Deichverlegungen seien jedoch nur punktuell entstanden. In der Neuzeller Niederung könnte zusätzlich ein fast 2.000 Hektar großer Überflutungspolder für bis zu 43 Millionen Kubikmeter Wasser geschaffen werden, betonte Maier. Weitere Retentionsflächen könnten in der Ziltendorfer Niederung entstehen, die nach Deichbrüchen vor 20 Jahren überflutet wurde.

Auch die Grünen in Brandenburg kritisierten die Maßnahmen zum Hochwasserschutz. Die möglichen Polder in der Neuzeller und der Ziltendorfer Niederung seien zwar 2013 in das bundesweite Hochwasserschutzprogramm aufgenommen worden, erklärte der umweltpolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Benjamin Raschke: "Bei beiden Projekten laufen Planungen, umgesetzt ist keines." 1999 sei im "Generalplan Hochwasserschutz Oder" noch die Schaffung von vier zusammen fast 10.000 Hektar großen Überflutungspoldern erwogen worden.

Die Oderflut im Juli und August 1997 führte in Tschechien, Polen und Deutschland zu schweren Schäden in zahlreichen Orten, in den beiden Nachbarländern kamen mehr als 100 Menschen ums Leben. Auslöser waren anhaltende starke Regenfälle über Gebirgsregionen in Tschechien und Polen, die durch einen Tiefdruckwirbel aus dem Mittelmeerraum verursacht wurden.

Zu einem Gedenkgottesdienst in Ziltendorf werden am Samstag unter anderem Ministerpräsident Dietmar Woidke, Umweltminister Jörg Vogelsänger (beide SPD) und der Propst der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, erwartet. Im Anschluss wird zu einer Gedenkveranstaltung in Eisenhüttenstadt eingeladen.

Dort wollen unter anderem Feuerwehr, Bundeswehr, Wasserschutzpolizei, Rotes Kreuz und Technisches Hilfswerk über ihre Arbeit informieren. Beim Oderhochwasser vor 20 Jahren waren in Brandenburg zehntausende Helfer im Einsatz, um Deiche zu stabilisieren und Einwohner gefährdeter Dörfer in Sicherheit zu bringen.

Info
Der Gottesdienst in Ziltendorf beginnt um 10 Uhr, die Gedenkveranstaltung in Eisenhüttenstadt beginnt um 11.30 Uhr.

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