22.03.2022
Potsdam (epd). Brandenburg hat bislang rund 15.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. Deutlich größer sei die Zahl derjenigen, die in Brandenburg kurzfristig versorgt und dann in andere Bundesländer weitergeleitet worden seien, teilte das Innenministerium am Dienstag in Potsdam mit.
Bei der Aufgabe, die Menschen zu versorgen und dann weiterzuleiten, stünden die Städte Frankfurt an der Oder und Cottbus im Mittelpunkt. Ab Mittwoch werde Cottbus offiziell als Drehkreuz in das Konzept der Bundesregierung zur Weiterleitung von Flüchtlingen integriert.
Die Zahl der ankommenden Flüchtlinge solle dementsprechend gesteigert werden, betonte Innenminister Michael Stübgen (CDU): „Wir haben uns mit der Bahn und dem Bund auf eine Kapazität von vorerst rund 1.000 Flüchtlingen pro Tag verständigt.“
Die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollen den Angaben zufolge in fünf Sonderzügen aus Wroclaw, dem früheren Breslau, kommen und von Cottbus aus mit Zügen und Bussen in verschiedene Bundesländer und das europäische Ausland weitergeleitet werden. Am Bahnhof in Cottbus werde eine Zwischenversorgung angeboten, hieß es. Für Menschen, die für eine sofortige Weiterreise zu erschöpft seien, stehe eine Notunterkunft in der Messehalle zur Verfügung.
Unterkunft, Versorgung und Betreuung der teilweise traumatisierten Kriegsflüchtlinge kosteten jedoch auf längere Frist mehrere Millionen Euro, betonte Stübgen. Diese finanzielle Last könnten weder Stadt noch Land tragen. Die Bundesregierung müsse deshalb „schnellstmöglich für Klarheit sorgen und die Kostenverantwortung für diese historische Aufgabe übernehmen“.