03.09.2024
Brandenburgs Dorfkirche des Monats September steht in Lindenhagen in der Uckermark. Die mehr als 300 Jahre alte Kirche in dem Ort bei Prenzlau sei bereits seit 2008 sanierungsbedürftig, teilte der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg am Freitag mit. Die erforderlichen Erhaltungsmaßnahmen seien jedoch bis heute aus Geldmangel nicht umgesetzt worden. Nun sei am 28. September eine Benefizveranstaltung geplant. Dabei solle auch eine Tafel enthüllt werden, die auf bedeutende Teile der historischen Ausstattung der Kirche aufmerksam machen soll.
Historisch bemerkenswert sei der Kontrast der kargen Innenausstattung zu einem in Brandenburg nahezu einzigartigen mittelalterlichen Altarbehang, der einst zum Kircheninventar gehörte, hieß es. Diese für Gottesdienste verwendete Bildwirkerei soll laut kunstwissenschaftlichen Untersuchungen um das Jahr 1500 im Brüsseler Raum in Flandern entstanden sein. Die Tapisserie zeige ein noch vorreformatorisches Bildprogramm mit sieben Szenen aus dem Leben Christi sowie der Mutter Gottes und thematisiere die „sieben Schmerzen Mariens“.
Wie und wann die Bildwirkerei in die uckermärkische Dorfkirche gelangte, sei weitgehend ungeklärt, hieß es. In den Pfarrakten sei der Altarbehang erstmals 1787 belegt. 1901 sei er als Leihgabe an ein in Prenzlau gegründetes Museum und 1931 mit neuem Leihvertrag von Prenzlau in das Märkische Museum in Berlin gegangen. Noch um das Jahr 2000 sei das Stück in der Berliner Nikolaikirche präsentiert worden. Seitdem lagere die Tapisserie der Kirchengemeinde Potzlow-Lindenhagen im Depot der Stiftung Stadtmuseum Berlin.