13.02.2014
Stabile Institutionen sind "Kitt der Gesellschaft"
13. Februar 2014. Berlin (epd). Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge sieht den Vertrauensverlust großer Institutionen mit Sorge. "Erst die katholische Kirche, jetzt der ADAC, ganz zu schweigen von den politischen Parteien, Gewerkschaften, Verbänden", schreibt Dröge in seiner regelmäßigen Kolumne in der Berliner Tageszeitung "B.Z." (Donnerstagsausgabe). Die großen Institutionen in unserer Gesellschaft befänden sich schon seit längerem in einer Dauerkrise und verlören Mitglieder, fügte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hinzu.
Viele dieser Probleme seien "hausgemacht", etwa weil Einzelne an der Spitze schalteten und walteten, wie es ihnen gefiel. Viele Menschen begegneten den großen Institutionen inzwischen mit starker Skepsis, führte der evangelische Bischof weiter aus. Auch die beiden großen Kirchen hätten dies im Zusammenhang mit dem veränderten Einzug der Kirchensteuer auf Kapitalerträge in den vergangenen Wochen erlebt.
Dröge mahnte jedoch, die Gesellschaft brauche stabile Institutionen. Diese gewährten den Bürgern besonders in Zeiten des ständigen Wandels Beständigkeit und Sicherheit. "Sie sind der Kitt unserer Gesellschaft", unterstrich der Bischof. "Was geschieht, wenn die Institutionen wegbrechen, kann man in den Krisenregionen der Welt beobachten", fügte er hinzu. Notwendig für die Vertrauenswürdigkeit einer solchen Institution seien allerdings Gemeinnützigkeit, transparentes Handeln und effektive Kontrollmechanismen.