30.10.2023
Das protestantische Berlin im Dritten Reich
Was geschah in den Berliner Kirchen, als Hitler 1933 an die Macht kam und eine völkisch-christliche „Glaubensbewegung Deutsche Christen“ die hauptstädtischen Kirchen in einer mächtigen Welle überrollte?
In seiner neuen Studie lässt der Autor erstmals auch persönliche Motive anklingen, warum er sich seit drei Jahrzehnten mit dem Thema Protestantismus und Nationalsozialismus befasst, und welche Erfahrungen er während seiner Forschungen im Kirchenbereich gesammelt hat.
Am 8. November 2023 stellt Manfred Gailus sein neues Buch über das protestantische Berlin im
Dritten Reich vor. Bischof Christian Stäblein wird den Abend eröffnen und nach der Begrüßung in das Buch und die Themenstellung des Abends einführen.
Das Buch behandelt in zwölf Kapiteln u. a. das protestantische Berlin zur Weimarer Zeit, das Jahr 1933 als „protestantisches Erlebnis“ sowie den Ansturm der Deutschen Christen auf die alte Kirche. Außerdem thematisiert es die Entstehung einer innerkirchlichen Opposition um Martin Niemöller, Dietrich Bonhoeffer und Elisabeth Schmitz gegen die völkisch-antisemitische Umwandlung der Kirche. In mehreren Kapiteln untersucht Manfred Gailus Antijudaismus, Antisemitismus und völkische Ausgrenzungen.
Wie ging die damalige Kirche mit ihren Christen jüdischer Herkunft um? Thematisiert werden Schicksale von Christen jüdischer Herkunft wie Pfarrer Willy Oelsner, Jurist Friedrich Weißler und Redakteur Harry Richard Loewenberg.
Ein umfangreiches Kapitel handelt vom bis heute wenig beleuchtete Thema der Kirche im Zweiten Weltkrieg. Abschließend kommen die „langen Schatten der Hitlerzeit“ zur Sprache, die kirchliches Leben der Nachkriegszeit viele Jahre mitprägten.
Nach der Lesung wird Zeit und Gelegenheit für Gespräch mit den Gästen sein.
Am 8. November 2023 · 19.00 Uhr · Haus der EKD, Charlottenstraße 53/54, 12683 Berlin.