20.02.2023
Der Flüchtlingsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Berliner Bischof Christian Stäblein, wirbt für Patenschaften für Menschen in iranischen Gefängnissen. Zurzeit würden etliche Menschen im Iran festgenommen, zum Tode verurteilt und hingerichtet, sagte er am Montag dem Kölner Sender Domradio.de. Stäblein fügte hinzu: „Diese Menschen brauchen unsere Stimme und sie brauchen die Öffentlichkeit.“
Der EKD-Flüchtlingsbeauftragte hatte vor wenigen Tagen selbst die Patenschaft für einen zum Tode verurteilten Iraner übernommen. Der 35-jährige Javad Rouhi aus Amol wurde den Angaben zufolge am 22. September 2022 bei friedlichen Protesten festgenommen.
Er habe an den Präsidenten Irans und den iranischen Botschafter in Deutschland geschrieben und „nachdrücklich darauf hingewiesen und darum gebeten, dass er aus der Haft freigelassen wird“, sagte Stäblein. Rouhi sei wegen Aufruhr angeklagt, aber es gebe keine Beweise. „Er wird im Gefängnis gequält, die Familie lebt in Angst, aber sie hat sich jetzt dafür entschieden, an die Öffentlichkeit zu gehen, um auf diese Weise eine letzte Chance zu haben, dass Javad Rouhi wieder freikommt“, sagte der EKD-Flüchtlingsbeauftragte.
Unrecht dieser Art lebe davon, dass es von der Öffentlichkeit ferngehalten werde, betonte Stäblein. Deshalb komme es darauf an, nun Aufmerksamkeit für den jungen Mann und andere Betroffene herzustellen, damit das Regime umkehre. Solche Patenschaften hätten immer wieder dafür sorgen können, „dass eine Todesstrafe in eine Haftstrafe und eine Haft in eine Abschiebung umgewandelt wird“.
(epd)