01.01.2023
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, hat zu Gottvertrauen und Zuversicht auch in schwierigen Zeiten aufgerufen. Dies helfe, „dem Schlimmen und Bösen standzuhalten“ und es zu überwinden, sagte sie laut Manuskript in ihrer Neujahrspredigt im ZDF-Fernsehgottesdienst in der Dresdner Frauenkirche. Gottvertrauen gebe auch Kraft, nicht aufzugeben und Rückschläge auszuhalten, und „den Mut, alles zu tun, was in unseren Möglichkeiten liegt“.
Der 16. ZDF-Neujahrsgottesdienst im Nachbau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Frauenkirche sollte am Sonntag wieder live übertragen werden. Thema war die biblische Jahreslosung für 2023 „Du bist ein Gott, der mich sieht“ aus dem Alten Testament. Für 2022 war der Fernsehgottesdienst coronabedingt ohne Gemeinde aufgezeichnet worden.
Kurschus betonte, sie habe in den zurückliegenden Tagen viele Grüße entgegengenommen, Gespräche und Telefonate geführt, in denen Erschöpfung, Sorge, Verunsicherung und zum Teil auch Angst zum Ausdruck gekommen seien. Gottvertrauen mache jedoch ein „trotziges Dennoch gegen alles“ möglich, das seit fast drei Jahren „wie willkürliches, blindes Schicksal pausenlos über uns hereinbricht“, betonte sie: „Wir müssen in all den Krisen beharrlich nach Lösungen suchen.“ Das Stoßgebet der Jahreslosung rebelliere „gegen jeden Fatalismus“.
Am Abend war in der Frauenkirche ein Abschieds- und Dankkonzert für den Trompeter und Dirigenten Ludwig Güttler geplant. Der 79-jährige Dresdner Musiker und Förderer des Wiederaufbaus der Barockkirche hatte seine Karriere vor wenigen Tagen beendet.
(epd)
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