04.01.2023
Neubesinnung auf einen alten Feiertag am 6. Januar 2023 um 18 Uhr
Wenn am 6. Januar des neuen Jahres um 18 Uhr die Glocken von St. Nikolai im Herzen Potsdams läuten, dann fragt sich womöglich manch Einwohner, was denn jetzt gefeiert wird? Zu dieser Zeit beginnt ein kirchenmusikalischer Gottesdienst zu einem der ältesten Feste der Christenheit, gefeiert von Generalsuperintendent Kristóf Bálint, Kirchenmusik-direktor Björn O. Wiede und dem Präses der Landessynode Harald Geywitz. Gefeiert wird dieser Gottesdienst mit allen, die dazukommen möchten und Interesse an diesem Fest und seinem Gepräge haben, die sich von Gedanken zum Fest inspirieren lassen und gute Orgelmusik genießen wollen. Alle sind eingeladen und willkommen zu einer dreiviertel Stunde Ruhe und Besinnung am Anfang des Kalenderjahres.
Hintergrund:
Das Epiphaniasfest ist nach Ostern eines der ältesten Feste der Christenheit. Es bildete viele Jahrhunderte den Termin für das Weihnachtsfest ab und ist es bis heute in den orthodoxen Kirchen. Später, wohl Mitte des 4. Jahrhunderts, wanderte es im westlichen Teil des römischen Reiches von diesem Datum zum 25. Dezember und wurde viele Jahrhunderte lang an vier Tagen gefeiert. Diese Tage waren der Heiligen Familie (25.), dem ersten christlichen Märtyrer (26.), dem Johannes (27.) und den unschuldigen Kindern (28.) gewidmet. Vorgeschaltet ist die Heilige Nacht, die von vielen heutzutage als eigentlicher Weihnachtshöhepunkt verstanden und praktiziert wird. Die beiden letzten Weihnachtfeiertage wurden im Laufe des 18. Jahrhunderts aus wirtschaftlichen Gründen abgeschafft.
Botschaft des Feiertags ist die Erscheinung des Sterns, dem die drei Weisen (alias Könige) aus dem Morgenland folgten, die wohl eher Sterndeuter bzw. Astronomen waren. Ihnen zu Ehren gehen heute viele Kinder durch die Straßen und singen als Caspar, Melchior und Baltasar Lieder und sammeln Gaben für caritative Zwecke in aller Welt.
Die Namen der drei Weisen gehen auf die von den Kindern gezeichneten Kürzel mit Jahresbezeichnung 20*C+M+B+23 an den Haustüren zurück. Die Buchstabenkürzel stehen aber für „Christus mansionem benedicat“ – „Christus segne dieses Haus“