05.03.2023
Synagogen-Stiftung mit Buber-Rosenzweig-Medaille geehrt
Erfurt (epd). Die „Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum“ hat am Sonntag in Erfurt bei der Eröffnung der „Woche der Brüderlichkeit“ die Buber-Rosenzweig-Medaille erhalten. Der jüdische Präsident des Deutschen Koordinierungsrats der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Andreas Nachama, nannte das Zentrum bei der Verleihung einen „Leuchtturm jüdischen Lebens“. Es sei nicht nur ein jüdisches Museum und Archiv vergangener Zeiten, sondern ein Ort der Gegenwart und Zukunft.
Der Koordinierungsrat erklärte, mit der Auszeichnung werde der Beitrag der Stiftung zur Berliner Stadtgeschichte und zu einer friedlichen und pluralen Gesellschaft geehrt. Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) betonte bei dem Festakt die bleibende Verantwortung für Verbrechen der NS-Zeit.
Die Buber-Rosenzweig-Medaille ist nach den jüdischen Philosophen Martin Buber (1878-1965) und Franz Rosenzweig (1886-1929) benannt. Sie wird seit 1968 jährlich an Personen, Institutionen oder Initiativen vergeben, die sich für die Verständigung zwischen Christen und Juden einsetzen. Frühere Preisträger waren unter anderem die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Sänger Peter Maffay.
Die Stiftung „Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum“ war 1988 zum 50. Jahrestag der Reichspogromnacht noch auf Initiative des Ministerrates der DDR gegründet worden. Sie verfolgte das Ziel, das bei den Novemberpogromen in Brand gesetzte und bei einem späteren Luftangriff zerstörte Gebäude in Teilen wieder aufzubauen und Dokumente zum jüdischen Leben in Berlin zu sammeln.