31.10.2023
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat zum Reformationstag am Dienstag zur Stärkung der Demokratie aufgerufen. Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit seien „die heilige Dreifaltigkeit der Demokratie“, erklärte die EKD-Ratsvorsitzende und westfälische Präses Annette Kurschus in einer am Montag in Hannover veröffentlichten Videobotschaft. Die stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche, verurteilte mit Blick auf die Situation im Nahen Osten jede Form von Antisemitismus.
Zu den brutalen Angriffen der Hamas auf Israel und den barbarischen Akten gegen die Zivilbevölkerung erklärte Fehrs: „Jede Form von Antisemitismus fordert unser unmissverständliches Nein. Er ist menschenverachtend. Gottlos. Nicht zu dulden. Unsere Demokratie ist jetzt angewiesen auf den besonnenen, mitfühlenden, handelnden Menschen. Der weiß, dass Würde kein Konjunktiv ist“, hieß es in von der EKD vorab veröffentlichten Auszügen ihrer Predigt zum Reformationstag in der Schlosskirche in Wittenberg.
Kurschus erklärte, jeder Mensch sei mit unverlierbarer Würde ausgestattet. „Frei bist du dann, wenn du von dir selbst absehen kannst und deinen Mitmenschen dienst statt deinem persönlichen oder nationalen Ego“, sagte sie.
Am Reformationstag erinnern Protestantinnen und Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation durch die Veröffentlichung der 95 Thesen von Martin Luther am 31. Oktober 1517. Mit seiner Kritik an der Kirche seiner Zeit stieß Luther Veränderungen an, die später zum Entstehen der evangelischen Kirche führten.